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und durch Aufdrücken von Filtrierpapier von dein Übermafs des Öls
befreit. Hierbei tritt ein Zeitpunkt ein, in welchem die Baumwoll-
fäden undurchsichtig werden und durch weifslichen Glanz recht stark
von den glanzlosen dunkelfarbig durchscheinenden Flachsfäden ab
stechen. Durch Färbung gewinnt die Ölprobe an Gegensatz, wenn
die I arbe nicht allzu dunkel ist. Die Beobachtung wird alsdann in
durchgehendem Licht gemacht, wobei die Leinenfäden stark gefärbtes
Licht durchlassen, während die wenig durchscheinenden Baumwoll-
läden schwärzlich aussehen. Das Gelingen hängt wesentlich von der
Aufmerksamkeit des Arbeitenden ab, welcher das Absaugen des über
schüssigen Öls im rechten Augenblick unterbrechen mufs.
52. Neue Prüfungsmethoden für Fäden. Es ist zu ver
suchen auf der Grundlage der Verbrennungsprobe und der Ölprobe
mit Heranziehung chemischer Hilfsmittel weiter zu bauen.
a. Das einfachste Verfahren besteht in Erwärmen mit ver
dünnter Salpetersäure bis zum Eintrocknen. Hierbei werden die
meisten Farbstoffe zerstört, Wolle und Seide (auch Jute) werden gelb
gefärbt, die Seidenfasern verkürzen sich und nehmen bis zum Drei
fachen an Dicke zu. Kurz vor dem Eintrocknen geraten Wollfäden
in gewaltsame Bewegung, ihre Fasern spreizen sich und rollen sich
zu Ringen und Spiralen, auf welchen die charakteristischen Schuppen
vortrefflich zu sehen sind. Bei wenig erhöhter Temperatur beginnt
die Spreizung der Enden von Baumwollfäden, ohne Rollung und ohne
auffallende Bewegung der Fäden. Leinenfäden bleiben unverändert,
ebenso verändert Jute ihre Form nicht.
b. Nach dem, was bei Besprechung der Ölprobe (51,-e) über
das Verhalten farbiger Fäden gesagt ist, liegt es nahe, die Färbung
mit Methylenblau auszunutzen. Durch anhaltendes Auswaschen wird
Methylenblau von Baumwollfasern fast vollständig abgezogen (40, b),
während Flachsfasern hellblau gefärbt bleiben (Fig. 20, Taf. I). An
Fäden wird dieses ungleiche Verhalten durch den Gegensatz zwischen
der sperrigen Beschaffenheit der Baumwollfäden und dem dichten
Gefüge der Leinenfäden noch mehr zur Geltung gebracht. Man färbt
dunkelblau, wäscht in reichlichem Wasser aus, bis die Baumwollfäden
stark abgeblafst sind und trocknet, zuerst mit Filtrierpapier, weiter
hin bei gelinder Wärme. Der Gegensatz gewinnt durch Trocknen
und kann durch Anwendung der 01 probe noch gesteigert werden.
Nach dem Ölen erscheint die Baumwolle in durchgehendem Licht
Neue Prüfungsmethoden für Fäden.