und Benzoschwarz müssen 1 bis 2 Minuten lang mit Zinn und ver
dünnter Salzsäure erwärmt werden. Bin Teil der genannten Farb
stoffe widersetzt sich dem Ausziehen mit Säure und Alkali, durch
Reduktion können sie alle bis auf die letzte Spur entfernt werden.
b. Sulfonsäuren basischer Farbstoffe (Säurefuchsin, Säuregrün,
Wasserblau) werden am zweckmäfsigsten mit Alkali abgezogen und
die Entfärbung durch Reduktion mit Zinn und Natronlauge zu Ende
geführt. Ebenso kann man mit Indigo und mit Indigotinsulfon
säuren verfahren.
c. Eigentümlich ist das Verhalten der Triphenylmethan-
farbstoffe. Sie werden durch konzentrierte Salzsäure gelb gefärbt und
zum kleineren Teil von den Fasern abgezogen. Auf Zinn geht die
Entfärbung anfangs schnell von statten, kommt aber bald zum Still
stand und auf Zusatz von Wasser stellt sich eine blasse Schattierung
der ursprünglichen Farbe ein. In den meisten Fällen kann man mit
wenig Zeitaufwand zum Ziel gelangen durch Anwendung von Alkali
und wenn dieses keine ausreichende Entfärbung bringen sollte, durch
gelindes Erwärmen auf Zinn mit der verdünnten Lauge. Sobald die
Entfärbung den erforderlichen Grad erreicht hat, wird die Probe auf
einem Objektträger unter das Mikroskop gebracht und bleibt für die
Zeit, welche zu eingehender Besichtigung nötig ist, so gut wie farblos.
Ähnlich ist das Verfahren für Eosin und andere Phtalei'nfarbstoffe.
Durch alkalische Reduktionsmittel wird dem Eosin (Tetrabrom-
fluorescein) Brom entzogen. Es entsteht eine gelbe Lösung, in welcher
ein Stäubchen Kaliumpermanganat sogleich den prächtigen grünen
Lichtschein alkalischer Lösungen von Fluoresce'in hervorruft. An dem
beschriebenen Verfahren wird auch nicht viel geändert, wenn basische
Farbstoffe nach Eosin oder sauren Azofarbstoffen aufgefärbt sind.
Reduktion mit Zinn und Salzsäure entfernt den gröfsten Teil der
Farbe, der übrig gebliebene kleine Anteil kann für die Zeit einer
Beobachtung durch Alkali unschädlich gemacht werden.
d. Indulin, Methylenblau und Safranin werden durch Er
wärmen mit Zinn und Salzsäure entfärbt. Safranin ist nicht leicht
zu entfernen. Am schwierigsten sind Gallocyanin, Cörule'fn und
Anilinschwarz. Das letztere wird durch konzentrierte Salzsäure
zu dunkelgrünem Emeraldin umgewandelt. Anhaltende kräftige Re-
duktion bringt die Farbe auf ein blasses Grün herab, welches für
das Aufsuchen morphologischer Kennzeichen nicht störend ist.
06 Gang der Untersuchung von Gewebefasern, Fäden u. Geweben.