Full text: Die wichigsten Faserstoffe (2. Heft)

Seltenere Füllstoffe. 
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Graue oder schwärzliche Flecke sind nicht auf Aluminium zurück 
zuführen, sondern auf Gips oder auf Übermafs von Kobaltlösung. 
62. Seltenere Füllstoffe. Hin und wieder trifft man auf 
einen weifsen Füllstoff, welcher die Schwefel Wasserstoffreaktion giebt, 
aber mit W asser oder verdünnter Salzsäure keine Gipskrystalle liefert. 
Man hat alsdann Ursache, die Anwesenheit vou Schwerspat (Barium 
sulfat) vorauszusetzen. Will man weiter gehen, so mufs man das 
Papier mit einer Lösung von Natriumkarbonat tränken, trocknen, 
veraschen, die Asche zunächst mit Wasser und hiernach mit ver 
dünnter Salzsäure ausziehen. In dem salzsauren Auszug ist das 
Barium mittelst Ammoniumfluosilikat nachzuweisen (Mikr. An. 19, b). 
Lithographische Papiere erhalten bisweilen eine Appretur mit 
Kreide. Sie ist leicht nachzuweisen, indem man ein Stückchen des 
Papiers in einem Tropfen Wasser kocht, um alle Luft auszutreiben, 
ein Deckglas auflegt und nachdem man den Rand des Papieres unter 
schwacher Vergröfserung eingestellt hat, an dieser Seite ein Tröpfchen 
Salzsäure an den Rand des Deckglases bringt. Man stellt nochmals 
ein und schiebt nun von der entgegengesetzten Seite einen spitz zu 
geschnittenen Streifen Filtrierpapier gegen das Deckglas vor, welcher 
durch Ansaugen des Wassers die Austreibung von Kohlensäure durch 
die vordringende Salzsäure einleitet. 
Auf feinen Kartons kommt Appretur mit Bleiweifs nnd Zink 
weif s vor, beide leicht zu finden. Man achte auf die Farbe des 
Papiers, die nicht gelb sein darf, wenn die Probe stichhaltig sein soll, 
und auf die Farbe der Asche in heifsem und in erkaltetem Zustande, 
Zinkoxyd färbt in der Hitze lichtgelb, bei gewöhnlicher Temperatur 
weifs, Bleioxyd in der Hitze bräunlichgelb, bei gewöhnlicher Tempe 
ratur hellgelb, es macht aufserdem die Asche leicht schmelzbar. Man 
kann das Blei mit verdünnter Salpetersäure in Lösung bringen, ab- 
dampfen und den Wasserauszug des Abdampfungsrückstandes mittelst 
Kaliumjodid prüfen (Mikr. An. 22, b). 
Schwer schmelzbare gelbe und rötliche Aschen sind auf Eisen 
zu untersuchen. Ist der Gehalt der Papiere an Ocker oder Eisenrot 
ansehnlich, so genügt Prüfung auf Magnetismus nach reduzierendem 
Glühen mit Natriumkarbonat; kleine Beimengungen von Eisenfarb 
stoffen sind durch Ausziehen der Asche mit konzentrierter Salzsäure 
in Lösung zu bringen und nach Austreibung des Übermafses von' 
Säure mittelst Ivaliumferrocyanid auf Eisen zu prüfen (Mikr. An. 43, a).
	        
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