Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

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Aromatische Karbonsäuren. 
Mg. 63. Zimtsäure , umkrystalli 
siertes Sublimat. 60:1. 
a. Farblose monokline Prismen, schwerlöslich in kaltem, leichter 
in heifsem Wasser, in Alkohol und Äther. Schmilzt bei 133°, siedet 
bei 300°. Bedarf ziemlich hoher Temperatur (200° und darüber) 
zur Sublimation. Die Beschläge sind pulverig, dickere Beschläge sind 
mit sternförmig gruppierten Krystallblättchen bestreut. Alkohol löst 
die Beschläge leicht und bringt verworrene Krystallisation zu Wege. 
Ein besseres Ergebnis ist durch Erwärmen mit einem Tropfen Wasser 
bis zu unvollständiger Lösung zu erreichen. 
Es krystallisieren bei dem Erkalten ge 
gabelte Blättchen (150—400 fi ), welche bei 
weiterem Wachstum in gebogene Spitzen 
auslaufen, auch Durchkreuzungszwillinge 
bilden. Sie polarisieren trotz ihrer Dünne 
recht stark, mit negativer Doppelbrechung 
und gerader Auslöschung. Ihre eigentüm 
liche Form ist sehr kennzeichnend und giebt 
dieser einfachen Reaktion beträchtlichen 
Wert. Neben den beschriebenen Blättchen 
kommen in untergeordneter Menge kleine rechtwinklige Prismen 
(30—40 ,«) vor. 
b. Zimtsäure löst sich leicht in verdünnter Natronlauge, in 
Lösungen von Natriumkarbonat und in Ammoniakilüssigkeit. Starke 
Säuren bringen in diesen Lösungen einen weifsen Niederschlag her 
vor, welches aus heifsem Wasser umkrystallisiert werden kann und 
alsdann ähnliche, jedoch weniger vollkommene Krystallgebilde liefert, 
als die aus Beschlägen erhaltenen. Dagegen kann man aus ammonia- 
kalischen Lösungen durch wiederholtes Abdampfen sehr charakte 
ristische Krystallisationen von Zimtsäure erhalten, welche völlig den 
unter a beschriebenen gleichen. 
Mit Bleiacetat und Silberacetat wurden in Lösungen von Cinna- 
maten keine brauchbaren Reaktionen erhalten. Bleicinnamat fiel 
feinpulverig aus, Silbercinnamat zeigte sich ebenfalls pulverig, leicht 
löslich in Ammoniak. Bei dem Verdunsten des Lösungsmittels 
schieden sich undurchsichtige Körner von 30 /.i ab. 
c. Wird Zimtsäure mit einem Übermafs von Natriumhydroxyd 
bis zu beginnender Bräunung erhitzt, so erleidet sie Zersetzung und 
nach Übersätttigung mit Schwefelsäure kann Essigsäure verflüchtigt 
und in derselben Weise aufgefangen und nachgewiesen werden, wie
	        
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