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Aromatische Karbon säuren.
säure bringt den ursprünglichen Niederschlag wieder hervor, jedoch
stark vermindert, was in dem lösenden Vermögen von Ammonium -
acetat seinen Grund hat.
e. Thallonitrat und Zinkacetat bringen einzeln weder in
Lösungen von freier Phtalsäure noch in Lösungen von Ammonium-
phtalat Kryställbildung hervor. Werden beide einer nicht allzuver
dünnten Lösung von Ammoniumplitalat zugesetzt, so krystallisieren
farblose,. rautenförmige und sechsseitige Blättchen (100—150 ,«), mit
spitzem Winkel von 90°, lebhafter positiver Doppelbrechung und ge
rader Auslöschung. Kobalt, Nickel und Kadmium geben mit Thal
lium und Phtalsäure Doppelsalze, die ungleich leichter löslich sind;
zudem krystallisiert das Kadmiumdoppelsalz in abweichender Form,
in dünnen schiefwinkligen Prismen, so dafs diese Reaktion ebenso
geeignet scheint zur Aufsuchung von Zink neben Kadmium als für
den Nachweis von o-Phtalsäure. —
54. Isophtalsäure (m-Phtalsäure).
a. Dünne farblose Prismen, löslich in 7800 T. kalten, in 460 T.
siedenden Wassers, leicht löslich in Alkohol. Schmelzpunkt über
300°, sublimiert ohne Zersetzung. Beschlag pulverig, durch Erwär
men mit Wasser in dünne Prismen umzuwandeln.
b. Weder die Verbindungen mit Thallium und mit Silber, noch
die Verbindungen mit Barium (leichtlöslich) und mit Blei haben zu
brauchbaren Reaktionen geführt. Man erhält in sehr einfacher Weise
eine charakteristische Reaktion, welche infolge der geringen Löslich
keit der Isophtalsäure auch genügende Em
pfindlichkeit besitzt, durch Ausfällen aus
Lösungen von Alkali- oder Ammoniumisophtalat
mittelst Essigsäure. Die Flüssigkeit bleibt
nach dem Ansäuern ein Weilchen klar, dann
erfolgt, von der Einsatzstelle der Essigsäure
Fig. 68. isophtalsäure, durch aus, Krystallisation ganz eigentümlich gestal-
Essigsäure gefällt. 40:1. iti .
teter, wurmähnlich gekrümmter Gebilde (120
200 /t), an welche sich später gerade, spitzige Nadeln ansetzen. In
gröfserer Entfernung von der Einsatzstelle herrschen die geraden
Nadeln vor. Die Formen der Krystalldrusen sind so ungewöhnlich,
dafs diese Reaktion vollkommen ausreicht, die Isophtalsäure zu kenn
zeichnen. Die geraden Nadeln können 400 ¡.i lang werden; in
heifsen Lösungen wachsen sie zu schiefwinkligen, dünnen Prismen