Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

100 
Aromatische Karbonsäuren. 
fiüssigkeit entstehen Nadeln derselben Art wie bei dem Zufügen von Ainmo- 
niumsalzen zu einer Lösung vonPhtalimidkalium. Bei andauernder Ein 
wirkung von konzentrierter Ammoniakflüssigkeit entsteht Phtaldiamid 
(C 6 H 4 < qonr)‘ Dasselbe ist in kaltem Wasser fast unlöslich, aus 
heifsem Wasser sehr gut umzukrystallisieren. Die Krystalle sind 
dicke, stark lichtbrechende, farblose Tafeln und Prismen (150—200 q). 
Die Tafeln sind teils rechteckig, teils rhomboidal, mit einem spitzen 
Winkel von 76°, stark polarisierend. Die Auslöschung 
zwischen gekreuzten Nikols erfolgt an quadratischen 
Tafeln in der Richtung der Diagonale, an rhomboida 
len Tafeln und an prismatischen Krystallen unter einem 
Winkel von 20° mit einer Prismenkante. Die Prismen 
zeigen die Kombination coP coPco-Pco • 0P, 
in besonders schöner Ausbildung. Bei dem Er 
hitzen von Phtaldiamid erhält man Beschläge von 
Phtalimid; bei dem Erwärmen mit Natronlauge löst 
es sich langsam als Phtalimidnatrium, unter Verflüchtigung von 
Ammoniak; mit verdünnter Schwefelsäure oder Salzsäure gekocht, 
liefert es Nadeln von Phtalimid, unter gleichzeitiger Bildung von 
Ammoniumsalzen. — 
58. Diphensäure, Diphensäureimid. 
Pig. 71. Phtaldiamid. 
40:1. 
Diphensäure, 
C„ H 4 • C O • O H 
C 6 H 4 • C 0.0 H 
a. Farblose Blättchen und Tafeln, schwer löslich in kaltem, leichter 
löslich in heifsem Wasser. Aus dieser Lösung krystallisieren recht 
winklige, an den kurzen Seiten gegabelte Täfelchen (60 ¡.i). Leicht 
löslich in verdünnter Natronlauge und in Ammoniak. Essigsäure 
fällt aus alkalischen Lösungen linsenförmige Scheibchen, oft zu 
Büscheln vereinigt. Schmilzt bei 226°, sublimiert leicht, grofsenteils 
u 6 n 4 • o u 
als Anhydrid, | ( > O. 
C 6 H 4 • C O 
Diphenylenketon wurde bei den Sublimationsversuchen nicht 
wahrgenommen. Die Beschläge waren durch Erwärmen mit Wasser 
leicht zum Krystallisieren zu bringen und lieferten prächtige Sterne, 
völlig den sternförmigen Krystallgruppen des grofskrystallinischen 
Cinchonidins (Homocinchonidin, Hesse) gleichend. 
b. Versuche mit Salzen von TI, Ba, Zn, Pb und Cu Mikroreak 
tionen zu gewinnen, führten nicht zu dem gewünschten Ergebnis.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.