Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

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Aromatische Karbonsäuren. 
c. Charakteristisch ist auch das Verhalten der Kampfersäure zu 
Zink und zu Kobalt. In einer Lösung von Zinkacetat bringt 
freie Kampfersäure einen spärlichen Niederschlag von kleinen recht 
winkligen Prismen (50 u) hervor. Bei höherer Temperatur erfolgt 
reichliche Abscheidung dünnerer gespaltener und verzweigter Stäbchen 
(120—150 f.i) des normalen Salzes, die an Kryställchen von Cincho- 
nidin erinnern (Fig. 74, b). Bei dem Erkalten wird die Reaktion 
rückgängig, kann aber durch Aufkochen oder durch ein Tröpfchen 
Ammoniak wieder hervorgerufen werden. Ein stärkerer Zusatz von 
Ammoniak führt Abscheidung von Kugeln (60 /<) eines basischen 
Salzes herbei. Mit Kadmium bildet Kampfersäure leichtlösliche 
Verbindungen. Weder bei Siedhitze, noch auf Zusatz von Ammoniak 
erfolgt Abscheidung von Krystallen. 
e. In Lösungen von Kobaltoacetat bringt Kampfersäure hei 
gewöhnlicher Temperatur keine Veränderung hervor. Bei Siedhitze 
bildet sich eine blaue krystallinische Randkruste, aus feinfaserigen 
Sphäroliten zusammengesetzt und nach teilweisem Neutralisieren mit 
Ammoniak entstehen auch im Innern des Probetropfens blaue Scheiben 
und Sphäroide. In Lösungen von Nickelacetat entsteht bei gleicher 
Behandlung ein geringfügiger, flockiger Niederschlag. — Die be 
schriebenen Reaktionen sind nicht allein für die Erkennung der 
Kampfersäure von Bedeutung, sie sind daneben auch für Unterschei 
dung des Zinks von Kadmium, des Kobalts von Nickel ins Auge zu 
fassen. 
CO-OH 
62. Cineolsäure, C„ H,, 0 <; 
s 14 CO-OH 
a. Weifses krystallinisches Pulver, schwer 
löslich in kaltem, leichter löslich in heifsem 
Wasser und in Alkohol. Schmelzpunkt 196°. 
Sublimiert unter Blasenwerfen. Beschlag durch 
scheinend, am Glase haftend, aus farblosen, klaren 
rhombischen Krystallskeletten und blumenähnlichen 
Rosetten zusammengesetzt, von einem dicken Sub 
limat von Kampfersäureanhydrid auf den ersten 
Blick zu unterscheiden. Die Beschläge lösen sich 
in heifsem Wasser. Natriumchlorid bewirkt in 
derartigen Lösungen starke Trübung und Krystalli- 
sation dicker rechteckiger Tafeln (200—300 ¡n), 
75, a. Sublimat, 
75, b. durch Aussalzen 
aus rös. in Wasser ab 
geschieden. 40:1.
	        
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