Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

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Aromatische Karbonsäuren. 
säure 151 —152°, der Cyankampfersäure 109—111°. Beide subli- 
mieren ohne merkliche Zersetzung. Dünne Beschläge sind feinkörnig, 
dicke Beschläge zeigen freistehende Dendriten. Cyanlauronsäure 
nähert sich dabei den strauchähnlichen Formen des 
Kampfersäureanhydrids; Cyankampfersäure liefert Wedel 
mit feiner rechtwinkliger Fiederung, an Sublimate von 
Kampferimid erinnernd. Beide Beschläge sind aus heifsem 
Wasser leicht umzukrystallisieren. 
mg. 79 . Snbii- b. Aus Lösungen in heifsem Wasser sind schöne 
kampfersäure." Krystalle zu erhalten, welche sehr geeignet sind, die beiden 
Säuren von anderen Derivaten der Kampfersäure zu unter 
scheiden, während sie nicht für die Fnterseheidung der beiden Modi 
fikationen dienen können. Wendet man ein Übermafs von Substanz 
an, so bilden sich in der heifs gesättigten Lösung ölähnliche Tropfen, 
welche krystallinisch erstarren und Anheftungspunkte für lange, 
stark polarisierende Spiefse werden. Mit Cyanlauronsäure ist dieser 
Vorgang besonders auffallend; die Spiefse erreichen hier oft eine 
Länge von 3 mm; und daneben treten stark polarisierende rhombische 
Krystallskelette (400 ¡u) auf, wie von Kampfersäureanhydrid. Gleich 
zeitig oder wenig später erscheinen kleinere, 
stark lichtbrechende, pyramidale Krystalle (150 
bis 200 ,«), in Lösungen von Cyanlauronsäure 
vorwiegend mit rhombischem, in Lösungen von 
Cyankampfersäure vorwiegend mit quadratischem 
Umrifs. In Lösungen von Cyankampfersäure 
pflegen sich auch knieförmige Zwillinge und 
kreuzförmige Vierlinge einzustellen. Die quadra 
tischen Pyramiden gleichen Krystallen von Stron 
tiumoxalat und haben mit diesen auch die Ab 
wesenheit von Polarisationswirkung gemein. Sie 
scheinen hiernach dem tetragonalen System an 
zugehören. Nach einigen Minuten zeigen die 
Präparate ein verändertes Ansehen. Die pyrami 
dalen Krystalle werden vorherrschend, von den Spiefsen sind viele 
verschwunden, andere haben sich in Aggregate kleiner Pyramiden 
umgewandelt, nur wenige bleiben unverändert. Dafs es sich hierbei 
nicht um Anpassung an verschiedene Temperaturen handelt, sieht 
man, wenn die Mutterlauge abgezogen und dem Aussalzen mit 
Fig. 80, a. Cyanlauron 
säure aus Benzen krystal- 
lis. 80, b. Cyanlauron 
säure aus Wasser krystal- 
lis. 80, c. Cyankampfer 
säure, aus Wasser kry- 
stallisiert. 40 : 1.
	        
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