20
I. Karbamide.
Alloxan, ist in hohem Mafse charakteristisch, aber weniger em
pfindlich, als die unter b und c beschriebenen. Auch hat man
auf die Möglichkeit der Oxydation von Harnsäure zu Parabansäure
•kt TT C 0\ , ,
(C 0 < ^ ’ I ) Rücksicht zu nehmen, da diese mit o-Phenylendiamin
CO
nur einen körnigen Niederschlag liefert. Hatte man bei dem Ab
dampfen mit Salpetersäure bis zur Rötung des Rückstandes erhitzt,
so bleibt die Reaktion auf Alloxan ebenfalls aus, oder wird sehr
spärlich. Man verbessert diesen Fehler durch Erwärmen mit Essig
säure, am besten vor dem Zufügen des Reagens.
Nimmt man statt des o-Phenylendiamins das Metadiamin, so er
fordert die Reaktion viel längere Zeit und liefert Stäbchen und Linsen
von 50—100 (.i. Dimethyl-p-Phenylendiamin reagiert gegen Alloxan
und Alloxantin erst unter dem Eintrocknen mit Essigsäure und liefert
einen blauen, wasserlöslichen Farbstoff. —
e. Um die Murexidprobe mikroskopischer Beobachtung anzu
passen, dampfe man kleine Tropfen der mit Salpetersäure versetzten
Lösung auf demselben Fleck ab, bis ein rötlicher Ring entstanden
Ö 7 o
ist und erwärme alsdann gelinde mit einer konzentrierten Lösung von
Ammoniumkarbonat. Es erfolgt Purpurfärbung, von dem rötlichen
Ring ausgehend, aber nur ausnahmsweise wird man Krystalle von
Murexid erhalten. Dieselben bilden sich recht langsam; es sind
rechtwinklige Stäbchen, metallisch grün in auffallendem, blutrot bis
schwärzlich rot in durchgehendem Licht. Über dem Objekttischnikol
gedreht, zeigen sie sehr starken Trichroismus von gelb zu rotviolett
und schwarz. Eine recht brauchbare Abänderung des Versuches besteht
in dem Zusatz von ein wenig Thallonitrat vor dem letzten Ab
dampfen. Man erhält alsdann, wenn die Probe ammoniakalisch ge
macht wird, statt der Purpurfärbung einen intensiv blauen Nieder
schlag und blaue Nädelchen von Thallopurpurat.
f. Zum Schlüsse noch einige Angaben über die Empfindlichkeit
der Reaktionen auf Harnsäure. Als Grenzwert der Reaktion b kann
man O.B f.tg r Harnsäure ansetzen. Von 0.5 pgr erhält man bei
freiwilligem Verdunsten der angesäuerten Lösung noch recht grofse
Krystalle. Für die Reaktion c (Fällung mit Thallonitrat) liegt die Grenze
bei 0.2 ¡ugY Harnsäure; für d und e bei 0.7 /.ig r. Schwache Färbung
von Murexid kann man noch mit 0.4 pgr Harnsäure erhalten. —