Propionsäure.
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stallisiert das Calciumsalz. Die Krystalle dieser Acetate sind dünne
Nadeln, zu Bündeln verwachsen, in Alkohol fast unlöslich.
14. Propionsäure, C 2 H 5 CO OH.
a. Farblose, der Essigsäure ähnliche Flüssigkeit. Siedepunkt
140.7°. Mit Wasser und Alkohol in allen Verhältnissen mischbar.
Ihre Salze sind alle in Wasser löslich, das Bariumsalz und das
Kupfersalz durch Krystallisationsfähigkeit ausgezeichnet.
b. In einer konzentrierten Lösung von Calciumpropionat bilden
sich auf Zusatz von Bariumacetat schöne Krystalle von Barium
propionat. Auf den ersten Blick glaubt
man farblose Oktaeder vor sich zu
haben, zwischen gekreuzten Nikols zeigt
sich, dafs die Krystalle einem ungleich-
axigen System angehören. Sie polari
sieren resht lebhaft, mit Auslöschung
nach den Axen. Länge 30—60 f.i ,
spitzer Winkel 62°. Hat man nur eine
sehr kleine Menge Calciumpropionat, so
ist es vorteilhaft, dasselbe in festem
Zustande in ein Tröpfchen einer kon
zentrierten, schwach angesäuerten Lösung
von Bariumacetat zu bringen. Ein
halbes Milligramm Propionsäure kann
auf diese Weise mit Sicherheit nach
gewiesen werden. Calciumpropionat
krystallisiert viel weniger leicht und
bildet lange, dünne Nadeln. Durch
Zusatz von Alkohol kann die Empfind
lichkeit der Reaktion nicht vermehrt werden, da beide Propionate
in Alkohol löslich sind.
c. Cupripropionat (Fig. 25, b) ist in Form und Farbe der
Krystalle dem Cupriacetat ähnlich. Die Krystalle sind kürzer, weniger
bläulich und minder dichroitisch als Krystalle von Cupriacetat. Vor
herrschend sind Rauten, die nur wenig von Quadraten ab weichen, und
gestreckte Sechsecke mit Winkeln von nahezu 90° und 135°. Ihre
Länge beträgt 200—300 fi. Auslöschung der Rauten diagonal, Aus
löschungswinkel der Sechsecke 18°. Die Auslöschung bleibt stets un
vollkommen, die Polarisationsfarbe schlägt bei Überschreitung der
Fig. 25. Bariumpropionat. 90:1.
Fig. 25, b. Cupripropionat. 40:1.