Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

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Aliphatische Karbonsäuren. 
weit stärker. Stärkere Befeuchtung durch wiederholtes Anhauchen 
veranlafst die Entstehung von Gittern, deren Stäbchen unter Winkeln 
von 65° Zusammentreffen. 
b. Kaliumbioxalat. Farblose, monokline Krystalle, löslich in 
40 T. Wasser von 15°, weniger löslich in verdünntem Alkohol. Zu 
satz von Salzsäure oder Oxalsäure läfst das leichter lösliche Quadri- 
oxalat entstehen (lösl. in 28 T. Wasser). Der Habitus der Krystalle 
fällt ungleich aus, je nach den Umständen, unter denen sie gebildet 
sind. Setzt man auf einen dicken 
Beschlag von sublimierter Oxalsäure 
ein Tröpfchen Wasser und bringt in 
dieses Kaliumacetat oder eine zur 
Sättigung der Oxalsäure unzureichende 
Menge von Kaliumkarbonat, so ent 
stehen überwiegend Krystalle der ein 
fachsten Art, Rauten und kurze Pris 
men mit schiefer Endfläche. Spitzer 
Winkel 67°, Polarisation sehr stark, 
positiv, die Auslöschungsrichtung 
macht mit zwei Seiten der Raute 
einen Winkel von 33,5°, mit der 
langen Diagonale einen Winkel von 
3°. Die Prismen haben Auslöschungs 
winkel von 33,5°, vereinzelt sind 
Schwalbenschwanzzwillinge, mit einem 
stumpfen Scheitelwinkel von 113° und Auslöschung der Polarisation 
33° zu beiden Seiten der Zwillingsnaht. Von den weiter oben be 
schriebenen rautenförmigen Krystallen der wasserhaltigen Oxalsäure 
unterscheiden gleich gestaltete Krystalle von Kaliumbioxalat sich 
durch ihre ungleich stärkere Polarisation, mit entgegengesetztem Vor 
zeichen. ln Lösungen von normalem Kaliumoxalat entstehen nach 
Zusatz von Essigsäure Krystalle derselben Art, oft als gestreckte 
Sechsecke ausgebildet, mit Auslöschung in der Längsrichtung. Da 
neben erscheinen aber spitzige Rauten mit einem Winkel von 46 0 
und durch Abstumpfung daraus hervorgegangene unregelmäfsige 
Sechsecke. Am Rande des Probetropfens herrschen diese spitzwink 
ligen Gebilde vor, zu Stäben und Spiefsen ausgebildet. Abänderungen 
entgegengesetzter Art zeigen sich, wenn Kaliumbioxalat in Abwesen- 
o o o a ' 
Fig. 35. Kaliumbioxalat. 90 : 1. 
Fig. 35, b. Natriumbioxalat. 90 : 1.
	        
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