Nicht flüchtige Säuren.
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Sie haben starke Polarisation mit gerader Auslöschung. An Empfind
lichkeit übertrifFt diese Reaktion die vorhergehende, an Brauchbarkeit
steht sie ihr nach, weil es schwer hält, von Silbersuccinat gut aus
gebildete Krystalle zu gewinnen und weil überdies die Form derselben
allzu wechselnd ist.
e. Für die Trennung von Oxalsäure kann das abweichende
Verhalten zu Strontium- und Calciumsalzen benutzt werden, welche
nur in konzentrierten Lösungen von Alkalisuccinaten Niederschläge
liervorbringen. Die Oxalsäure als Kaliumbioxalat abzuscheiden, ist
nur in dem Fall anzuraten, dafs dieselbe in überwiegender Menge
zugegen wäre, weil Alkohol auch saure Succinate zur Abscheidung
bringt. Besseren Erfolg hat man mit der Abscheidung der Oxal
säure als Thallobioxalat, durch Zusatz von Essigsäure und Tliallo-
nitrat. Die Krystallbildung kann durch Reiben mit einem Glasstäb
chen beschleunigt werden. Geht dieselbe zu Ende, so zieht man die
Mutterlauge ab und schlägt aus derselben den Rest von Oxalsäure
mittelst Strontiumnitrat nieder. Einfacher und eben so sicher ist
fraktionierte Fällung mit Bleiacetat, welches die Oxalsäure vor der
Bernsteinsäure niederschlägt. Man setzt eine reichliche Menge von
Bleiacetat zu und zieht die Flüssigkeit ab, sobald der Niederschlag
von Oxalat sich gesetzt hat. Sollte so viel Essigsäure zugegen sein,
dafs hierdurch die Ausscheidung von Bleisuccinat verhindert würde,
so bringe man einige Körner von Bleioxyd in den Probetropfen, in
deren Nähe alsdann die Krystallbildung eintritt. Verwechselung ist
ausgeschlossen, da die nahezu undurchsichtigen Stäbchen des Oxalats
auf den ersten Blick von den glashellen Rauten des Succinats zu
unterscheiden sind. —
4. Nicht flüchtige Säuren.
21. Milchsäure (a-Oxypropionsäure), C H 8 • C H • 0 H • C O • O H.
a. Farblos, dickliche, geruchlose Flüssigkeit, mit Wasser und
Alkohol in allen Verhältnissen mischbar. Durch Erhitzen auf 140"
entsteht das Anhydrid C 6 H 10 0 5 , bei höherer Temperatur erfolgt Ver
flüchtigung unter Spaltung im Wasser, Aldehyd, Kohlendioxyd und
Lactid (C ( . H s OJ. Erhitzen mit verdünnter Schwefelsäure auf
130° spaltet die Milchsäure in Aldehyd und Ameisensäure. Der
Versuch erfordert zu sicherem Gelingen etwa 5 mgr Milchsäure. Man
destilliert mit einer Mischung von 1 Vol. konzentrierter Schwefelsäure