Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

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Aromatische Karbonsäuren. 
heifsem Wasser und durch Darstellung des Silbersalzes (86, d) nach 
zuweisen. In dem Rückstand von dieser Sublimation ist neben viel 
Natriumchlorid eine kleine Quantität Natriumsulfat enthalten, zu 
wenig für den Nachweis mit Calciumsalzen. Man prüfe mit Benzidin 
chlorhydrat, oder nach Ansäuern mit Salzsäure mit Bleiacetat (Mikr. 
An. 54, c). 
e. Aus Mischungen mit Zucker und Pflanzensäuren kann Saccharin 
durch Schütteln der sauren Flüssigkeit mit Äther, Chloroform oder 
Benzen ausgezogen werden. Bei Anwendung von Benzen ist Er 
wärmen auf 50° zu empfehlen. Äther lasse man in einem Uhrgläs 
chen verdunsten, Chloroform und Benzen setze man tropfenweise auf 
denselben Fleck eines Objektträgers. Das Saccharin bleibt in kurzen 
Nadeln und Fäden (50—100 ¡it) zurück, die bei Anwendung von 
Benzen besonders dünn ausfallen. Umkrystallisieren aus Wasser ist 
für sehr kleine Mengen nicht anzuraten. Man kann hier die von 
Börnstein angegebene Reaktion anwenden. Durch Erwärmen mit ein 
wenig Resorcinol und einem Tropfen konzentrierter Schwefelsäure 
erhält man, unter Entweichen von Schwefeldioxyd, eine grüne Masse, 
die sich in verdünnter Natronlauge mit roter Farbe und grüner 
Fluorescenz löst. Die Reaktion ist empfindlich, kommt aber auch der 
o-Sulfobenzoesäure zu. — 
42. Hippursäure, C H 2 < ^ q ' q ^ ' C ° 
a. Farblose rhombische Prismen, löslich in 600 T. kaltem, in 
viel weniger heifsem Wasser, leicht löslich in Alkohol. Schmelz 
punkt 188,5°. Bei weiterem Erhitzen erfolgt Zersetzung, wobei 
Blausäure entweicht und ein Sublimat von Benzoesäure mit Tröpf 
chen von Benzonitril gebildet wird. Bei den kleinen Substanzmengen, 
die für mikrochemische Sublimation verwendet werden, läfst sich 
diese Zersetzung grofsenteils vermeiden, wenn nur für schnelle Ver 
dichtung der Dämpfe gesorgt wird. Die Beschläge zeigen alsdann 
nach Befeuchtung durch Anhauchen schöne, strahlige Krystallisation, 
an Eisblumen erinnernd, und liefern nach dem Erwärmen mit einem 
Tropfen Wasser charakteristische Krystalle von Hippursäure. Durch 
Kochen mit verdünnten Säuren wird Hippursäure in Benzoesäure und 
Olykokoll gespalten, indessen geht diese Spaltung so langsam vor 
sich, dafs davon für mikrochemische Reaktionen kein Nutzen zu 
ziehen ist.
	        
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