88
Frontansicht.
Linien fliehen nach D 2 , die von rechts vorne nach links hinten gehenden
Linien nach D 1 .) Auf einer solchen in Fig. 114 b punktiert eingezeichneten
45°-Linie hegen also stets zwei der nämlichen horizontalen Ebene an
gehörende Eckpunkte eines Gehrungsprofils. Die Linien liefern daher
immer eine wichtige Genauigkeitskontrolle. — Beim Einzeichnen der
Kurven werden wir wieder darauf bedacht sein, daß sie in ihren End
punkten den richtigen Tangentenverlauf haben.
In Fig. 115 b sind außer den in der Hauptfigur punktiert einge
zeichneten 45°-Linien auch die Tangenten in den Endpunkten der
Kurven markiert. Es ist hier gezeigt, wie mit Hilfe aller dieser Linien
bei Benützung nur einer Vereinfachungslinie a b (Fig. 115 a) sich auch
die nicht auf a b hegenden Eckpunkte des Profils genau bestimmen
lassen — vorausgesetzt, daß der Distanzpunkt D 2 zugänglich ist.
§ 21. Kellergrundriß.
Es kommt bei einigermaßen niedrigem Horizont nicht selten vor,
daß die auf der Bodenebene befindlichen perspektivischen Figuren so
schmal zusammengedrängt erscheinen, daß die Linien sich schwer von
einander trennen lassen. Diese schneiden sich dann auch unter so
spitzen Winkeln, daß ihre Schnittpunkte nicht scharf bestimmt werden
können. Ein genaues Konstruieren wird dann mitunter direkt zur Un
möglichkeit. Dies ist um so schlimmer, als gerade der in der Boden
ebene hegende Grundriß die Grundlage für den ganzen perspektivischen
Aufbau bildet.
Man hilft sich dann dadurch, daß man sich unterhalb der eigent
lichen Bodenebene — etwa in doppeltem, dreifachem oder gar vierfachem
Abstande von der Horizontebene — eine zweite horizontale Bodenebene
denkt, auf die man das Objekt projiziert. Ist dieses ein Gebäude, so
kann man es sich etwa mit einem Keller versehen denken und jene
zweite untere Bodenebene als Kellerbodenebene auffassen. Statt sich
das Gebäude auf der Straßenebene aufstehend und den Keller nach unten
eingegraben vorzustellen, kann man sich auch denken, das Gebäude sei