Full text: Lehrbuch der malerischen Perspektive mit Einschluß der Schattenkonstruktionen

120 
F rontansicht. 
verlauf des Umrisses. — 
Praktisch dürfte es wohl 
kaum Vorkommen, daß 
man den innen liegen 
den Teil der Kontur 
konstruieren muß. Ist 
es dennoch der Fall, so 
gilt es, durch Probieren 
diejenigen Ellipsen aus 
findig zu machen, deren 
hinterer Teil von dem 
jenigen des unteren Randes der Rundform auf dem Zeichenblatte in 
der Richtung abwärts am weitesten entfernt liegt. Wir haben solche 
Ellipsen durch Probieren in den Bildern der durch die Punkte a und b 
des Hauptmeridians gehenden Kreise gefunden; (die Ellipse durch b 
entfernt sich vom Rande 
etwa in der hinteren 
Mitte am weitesten; die 
Ellipse durch a tut dies 
an den Seiten rechts und 
links, in der Nähe des 
Hauptmeridians.) Beide 
Ellipsen überschneiden 
sich äußerst flach. Wie 
nun die in Fig. 161 noch 
nicht vorhandene innere 
Kontur an diese beiden 
Ellipsen in berührender 
Weise gezeichnet werden 
müßte, ist leicht zu 
übersehen. — 
Wäre die hohle Rundform umgedreht, so daß sich der größte Kreis 
oben befände, so würde sie sich in der in Fig. 161b gezeichneten Weise 
darstellen. Hier überschneidet der obere Rand den außen liegenden 
Teil des Umrisses; der innen liegende ist, nunmehr vorne liegend, ganz 
sichtbar. Zur Ermittlung des letzteren sind diejenigen Parallelkreise 
nötig, deren vorderer Teil von demjenigen des oberen Randes der Rund- 
form auf dem Zeichenblatte die größte Entfernung hat. 
Um Mißverständnissen vorzubeugen, machen wir noch ausdrücklich 
darauf aufmerksam, daß wir bisher die Hohlformen als unendlich dünn an 
genommen haben. Hätten wir aber z. B. eine aus Marmor bestehende Vase 
in der zuletzt besprochenen Form, so müßte die Dicke der Vasenwandung 
beim Zeichnen des Umrisses berücksichtigt werden. Derselbe würde 
sich nicht wie in Fig. 161b, sondern wie in Fig. 161c darstellen. Der 
innen liegende Teil der Kontur gehört der Innenfläche der Vasenwan 
dung, der außen liegende Teil der Außenfläche derselben an. Es liegen 
hier gewissermaßen zwei Rundformen ineinander. —
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.