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F rontansicht.
verlauf des Umrisses. —
Praktisch dürfte es wohl
kaum Vorkommen, daß
man den innen liegen
den Teil der Kontur
konstruieren muß. Ist
es dennoch der Fall, so
gilt es, durch Probieren
diejenigen Ellipsen aus
findig zu machen, deren
hinterer Teil von dem
jenigen des unteren Randes der Rundform auf dem Zeichenblatte in
der Richtung abwärts am weitesten entfernt liegt. Wir haben solche
Ellipsen durch Probieren in den Bildern der durch die Punkte a und b
des Hauptmeridians gehenden Kreise gefunden; (die Ellipse durch b
entfernt sich vom Rande
etwa in der hinteren
Mitte am weitesten; die
Ellipse durch a tut dies
an den Seiten rechts und
links, in der Nähe des
Hauptmeridians.) Beide
Ellipsen überschneiden
sich äußerst flach. Wie
nun die in Fig. 161 noch
nicht vorhandene innere
Kontur an diese beiden
Ellipsen in berührender
Weise gezeichnet werden
müßte, ist leicht zu
übersehen. —
Wäre die hohle Rundform umgedreht, so daß sich der größte Kreis
oben befände, so würde sie sich in der in Fig. 161b gezeichneten Weise
darstellen. Hier überschneidet der obere Rand den außen liegenden
Teil des Umrisses; der innen liegende ist, nunmehr vorne liegend, ganz
sichtbar. Zur Ermittlung des letzteren sind diejenigen Parallelkreise
nötig, deren vorderer Teil von demjenigen des oberen Randes der Rund-
form auf dem Zeichenblatte die größte Entfernung hat.
Um Mißverständnissen vorzubeugen, machen wir noch ausdrücklich
darauf aufmerksam, daß wir bisher die Hohlformen als unendlich dünn an
genommen haben. Hätten wir aber z. B. eine aus Marmor bestehende Vase
in der zuletzt besprochenen Form, so müßte die Dicke der Vasenwandung
beim Zeichnen des Umrisses berücksichtigt werden. Derselbe würde
sich nicht wie in Fig. 161b, sondern wie in Fig. 161c darstellen. Der
innen liegende Teil der Kontur gehört der Innenfläche der Vasenwan
dung, der außen liegende Teil der Außenfläche derselben an. Es liegen
hier gewissermaßen zwei Rundformen ineinander. —