Full text: Lehrbuch der malerischen Perspektive mit Einschluß der Schattenkonstruktionen

§ 26. Der Winkelsatz. 
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Beispiele. Wir wollen a) die vordere Ecke eines Ge 
bäudes (Blockbau), b) die hintere Ecke eines Zimmers 
in Schrägansicht darstellen. Es mögen die Fluchten der Wände rechts 
und links hinter dem Bildrahmen verschwinden. 
Die Horizontlinie und auf ihr der Hauptpunkt und die halben 
Distanzpunkte seien markiert. Rechts und links biete das Zeichenblatt 
ausreichenden Raum. Dagegen habe unten nur der halbe untere Distanz 
punkt Platz. Die unterste Breitenlinie werde als Grundlinie benützt. 
a) Das Gebäude (Fig. 173). Für die untere Ecke a der Vorder 
kante sei bestimmt, wie weit sie links von der Hauptvertikalen und in 
welcher Tiefe sie hinter der Grundlinie © liegen soll. Ferner sei die Höhe 
des Gebäudes gegeben. Endlich sei festgesetzt, daß die rechte Grund 
kante mit der Breitenrichtung einen Winkel von 30° bilden soll. 
Aus den für den Punkt a gegebenen Bestimmungen läßt sich dieser 
(nach dem bei Frontansichten benützten Verfahren) leicht in Perspektive 
setzen, worauf in a die gegebene Höhe a b perspektivisch aufgetragen 
wird. Es sind nun die Fluchtpunkte der von a und b ausgehenden wag 
rechten Kanten zu bestimmen. 
Den Fluchtpunkt F 2 für die rechten Kanten, deren Abweichungs- 
winkel 30° sein soll, erhält man dadurch, daß man vom halben unteren 
Distanzpunkt einen Strahl zieht, welcher die Horizontlinie in / 2 unter 
30° schneidet. Macht man dann auf der Horizontlinie HF 2 — 2-H / 2 , 
so ist Fo der gesuchte Fluchtpunkt. 
Um den Fluchtpunkt F 1 für die linken Kanten zu ermitteln, erw r äge 
man, daß — weil diese mit den rechten Kanten einen rechten Winkel 
bilden — auch die Parallelstrahlen einen rechten Winkel einschließen 
müssen. Man zieht daher durch 9 einen Strahl, der auf / 2 senkrecht 
steht und die Horizontlinie in f 1 trifft. Macht man dann auf der Horizont 
linie H F 1 = 2 • H f v so ist F 1 der gesuchte Fluchtpunkt. 
Schließlich zieht man von a und b nach F t und F 2 . 
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