Full text: Lehrbuch der malerischen Perspektive mit Einschluß der Schattenkonstruktionen

§ 29. Fünftes Übungsbeispiel (Tafel V). 
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Der herabgeschlagene Augpunkt falle nicht mehr auf das Zeichen 
blatt. Man muß also den halben Augpunkt benützen. 
Dagegen sei rechts und links außerhalb der Bildränder genügend Raum 
für die Konstruktion. — 
Das Bild stelle die Ecke eines Zimmers vor. Die hintere Eckkante 
(Vertikale durch a in Fig. 195) gelange in ihrer ganzen Ausdehnung zur 
Darstellung; dann ist oben noch ein Stück der Decke, unten ein Stück 
der Bodenebene sichtbar. An die Eckkante schließen sich die rechte und 
die linke Wand an. — An der rechten Wand sei ein Kamin angebaut. 
An der linken Wand stehe ein Fauteuil, davor ein Serviertischchen auf 
einem Teppich. Über dem Tische hänge eine Lampe. An der linken 
Wand hängen 3 Bilder. — 
Die Konstruktion des Bildes wird am besten in folgenden drei 
Abstufungen ausgeführt: 
1. Die Vorbereitungskonstruktionen. 
2. Die Hauptkanten des Zimmers. 
3. Die einzelnen Möbelstücke. 
1. Die Vorbereitungskonstruktionen. 
Es sei bestimmt, die linke Wand des Zimmers solle mit der Boden 
ebene einen Abweichungswinkel = 30° machen. Die rechte 
Wand hat dann einen Abweichungswinkel = 60°. Die einzelnen Möbel 
stücke sollen parallel zu den Wänden stehen. 
Es sind zuerst die Hauptfluchtpunkte Fj und F 2 , die ihnen zu 
gehörigen Meßpunkte M 1 und M 2 , sowie der Gehrungsfluchtpunkt 0 
zu ermitteln. 
Der herabgeschlagene halbe Augpunkt - (Fig. 196) fällt mit 
dem Mittelpunkt m (Fig. 195) der Grundlinie zusammen. 
Der Fluchtpunkt für die wagrechten Linien der linken Wand liegt 
rechts, der für die rechte Wand links (vgl. Fig. 195). 
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