§ 31. Verfahren beim Hinausfallen eines Fluchtpunktes. 163
Sämtliche in diesem Paragraphen besprochenen Konstruktionen
spielen auch beim freien Zeichnen nach der Natur
(ev. nur zur Kontrolle für die Korrektheit der Zeichnung) eine wichtige
Rolle.
§ 31. Verfahren beim Hinausfallen eines
Fluchtpunktes.
Eine Schwierigkeit für die Konstruktion tritt bei Sch ägansichten
dann ein, wenn einer der zwei Hauptfluchtpunkte über die Grenzen des
verfügbaren Zeichenblattes hinausfällt. Man kann sich dann auf mannig
fache Weise helfen.
Bei den verschiedenen Methoden ist stets erforderlich, daß min
destens eine gerade Linie vorhanden sei, die nach dem auf der Horizont-
linie hegenden unzugänglichen Fluchtpunkt flieht. Wir bezeichnen sie
im folgenden häufig als die ,,0 rientierungslinie“.
Eine solche Orientierungslinie, die am besten möglichst weit unten
oder oben auf dem Zeichenblatte angenommen wird, kann man sich
immer auf folgende Weise verschaffen:
Man benützt zur Bestimmung der Hauptfluchtpunkte, den Aus
führungen in § 26 (vgl. Fig. 172) gemäß, statt des eigentlichen herabge
schlagenen Augpunktes einen Hilfs-Augpunkt, indem man einen Bruch
teil der Augdistanz auf der Senkrechten durch H abträgt. Man wählt
diesen Bruchteil so, daß, wenn man vom Hilfs-Augpunkt unter den ge
gebenen Abweichungswinkeln gegen den Horizont Strahlen zieht, deren
Schnittpunkte f x und / 2 mit der Horizontlinie noch innerhalb des ver
fügbaren Zeichenraumes fallen. — In Figur 222 ist — gewählt. Würde
man auf der Horizontlinie H F x = 3 • H f x und H F 2 = 3 H / 2 ab
schneiden, so wären F t und F 2 die zwei Hauptfluchtpunkte. Es möge
aber F 2 über das Zeichenblatt hinausfallen.
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