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Schrägansicht.
und dem Lineal eine derartige Stellung zueinander zu geben), daß
der Punkt, durch welchen die Hauptkante des Lineals in ihrer Ver
längerung bei der Bewegung beständig geht, eben mit diesem Flucht
punkt zusammenfällt.
Der unzugängliche Fluchtpunkt sei wieder gegeben durch eine
Orientierungslinie v w (Fig. 235).
Ist das Instrument richtig eingestellt, so muß sich das Lineal,
während die Schenkel an den Stiften A und B anliegen, 1. an die Orien
tierungslinie, 2. auch an die Horizontlinie anlegen lassen. Dies ist
der Prüfstein für die richtige Einstellung.
Fig. 236.
Auf Grund dieser Bedingungen kann die Einstellung durch Pro
bieren bewerkstelligt werden: Man legt das Lineal zuerst beliebig an
die Horizontlinie an, bringt die (lockeren) Schenkel zum Anschlägen an
die Stifte und schraubt die Schraube fest. Hierauf läßt man reiten und
probiert, ob das Lineal auch an v w sich anlegen läßt. Ist dies nicht der
Fall, so bewegt man das Instrument zurück zum Horizont, lockert die
Schraube, verschiebt das Lineal entlang des Horizontes ein klein wenig,
bringt die Schenkel wieder zum Anschlägen an die Stifte, schraubt fest
und macht erneut die Probe auf v w. Dies Verfahren wird solange fort
gesetzt, bis die Probe auf v w stimmt.
Das Instrument hat den Vorzug, daß es weggelegt und nach Bedarf
an die Stifte angelegt werden kann, ohne die übrige Konstruktion zu
stören. —
Man erkennt leicht, daß die zum Ziehen von Parallellinien benützte
Reißschiene als ein spezieller Fall des Instrumentes aufgefaßt werden
kann. Denn stellt man das Instrument so ein, daß die Hauptkanten
der Schenkel in derselben geraden Linie hegen, und die Hauptkante des
Lineals zu dieser Linie rechtwinklig ist, so hat man in der Tat eine Reiß
schiene (Fig. 236).
Man kann daher das Instrument passend als „perspektivische
Reißschiene“ bezeichnen. —