§ 42. Die allgemeine Spiegelungsaufgabe.
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Hilfsebene liegt. F 4 ' wird dadurch bestimmt, daß man den Neigungs
winkel der Spiegelbilder der Vertikalen ermittelt. Dieser ergibt sich.
w T ie folgt:
In Fig. 352 ist die wahre Gestalt des in der vertikalen Hilfsebene
liegenden Vierecks a a' A' A samt der Linie V B herau gezeichnet im
Maßstabe der Geraden a A; (es hätte dies auch ebenso gut im Maßstabe
der Grundlinie @ geschehen können.) a A und a' A' schneiden die
Linie U B im Punkte v, und zwar macht v A' mit v B den nämlichen
Winkel wie v A. Die Linien A A' und a a' stehen senkrecht auf v B. —
Zieht man durch v eine Wagrechte v x, so stellt Winkel x v B den
Neigungswinkel w von v B, Winkel xvA' den Neigungswinkel w' von
v A' dar. Den letzteren Winkel w' hat man an die Horizontlinie im
Punkt m 2 anzulegen, um den Fluchtpunkt F\ zu erhalten. Aus der
Vergleichung der Fig. 351 mit Fig. 352 ergibt sich, daß dieses Anlegen
am einfachsten dadurch geschieht, daß man in Fig. 351 durch m 2 die
Vertikale m 2 2 zieht und an ra 2 F 2 in ra 2 einen Winkel F 2 m 2 F/ =
F 2 m 2 z anlegt. Der freie Schenkel desselben bildet dann mit der Horizont
linie den Winkel w' und schneidet die Vertikale durch / 2 in dem gesuchten
Fluchtpunkt F/.
Mit seiner Hilfe bestimmt sich nun das Spiegelbild a', in
dem man die Linie A' F/ zieht, welche von a F 3 in a' geschnit
ten wird. —
Es handelt sich in praktischen Fällen in der Regel nicht um einzelne
Punkte, sondern um reale Gegenstände, deren Spiegelbilder zu kon
struieren sind. Bei diesen spielen die vertikalen Linien eine hervorragende
Rolle. Man Avird daher stets gut tun, den Fluchtpunkt F/ gleich zu
Anfang zu bestimmen.
Außer den vertikalen Linien kommen vorzugsweise in Betracht
die horizontalen Linien in den zwei Hauptrichtungen. Von diesen sind
die nach f 1 fliehenden parallel der Spiegelebene, haben also auch parallele
Spiegelbilder, die ebenfalls nach / 4 fliehen. Die nach f 2 fliehenden
Linien haben schiefe Spiegelbilder, deren Fluchtpunkt F 5 ' auf folgende
Weise gefunden Averden kann.
Die Linie a u flieht nach / 2 . Sie muß sich mit ihrem Spiegel
bild auf B V schneiden. Verlängert man also a u, bis sie die ver
längerte Linie B U in £ schneidet, und zieht t a', so ist t a' das Spiegelbild
von t a. Vervollständigt man nun in der gleichen Weise auch die
Fig. 352, welche die Avahre Gestalt der in der vertikalen Hilfsebene
liegenden Figur darstellt, so hat man a u senkrecht zu a A zu ziehen,
bis sie die Verlängerung von B U in t schneidet. Zieht man dann t a',
so ist t a' das Spiegelbild von t a. t a' bildet mit t v den nämlichen Winkel
Avie t a und steht daher senkrecht auf a' A'. Somit ist der Neigungs-
Avinkel von t a' das Komplement des NeigungsAvinkels von a' A' (vgl.
Fig. 343 und den Satz auf Seite 245). Man erhält daher den Fluchtpunkt
F 5 ' von t a' dadurch, daß man dieses Komplement an die Horizontlinie
im Punkt m 2 anlegt, das heißt, daß man in m 2 auf ra 2 F/ eine
Senkrechte errichtet, Avelche die Fluchtlinie in F\ schneidet.
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Hauck, Lehrbuch.