Full text: Lehrbuch der malerischen Perspektive mit Einschluß der Schattenkonstruktionen

258 
Die schiefe Ebene. 
Der Punkt t liegt auf der Schnittlinie der Spiegelebene mit der 
Bodenebene, welche nach f 1 fliehen muß. Wir wollen sie als die „Boden 
linie der Spiegelebene“ bezeichnen. Bei ausgedehnteren Spiegelungs 
konstruktionen empfiehlt es sich sehr, außer den Fluchtpunkten F/ und 
F/ auch die Bodenlinie gleich von Anfang an zu bestimmen. Dies kann 
am einfachsten folgendermaßen geschehen: Ist Q E eine schiefe Spiegel 
kante, Q ihre in der Wand liegende Ecke, und bestimmt man dieGrundriß- 
projektion q von Q durch Herunterloten auf die untere Wandkante, so 
stellt q / 2 die Grundrißprojektion der (verlängerten) Spiegelkante R Q 
dar. Wird sie von dieser in s geschnitten, so ist s der Schnittpunkt von 
R Q mit der Bodenebene und liegt folglich auf der Bodenlinie der Spiegel 
ebene. Zieht man daher die Linie s f 1} so stellt sie die Bodenlinie vor. 
Sind die Fluchtpunkte F/ und F 5 ' samt der Bodenlinie der Spiegel 
ebene von Anfang an bestimmt, so hat man nunmehr folgende einfache 
Konstruktion des Spiegelbildes eines Punktes A und seiner Projektion a, 
welche die Benützung eines Teilungspunktes T entbehrlich macht: 
Ziehe a/ 2 , welche die Bodenlinie der Spiegel 
ebene in t schneidet. Ziehe t F 5 ', welche von der 
Linie a F 3 im Spiegelbild a' geschnitten wird. 
Ziehe a' Fderen Verlängerung von der Linie 
A F 3 im Spiegelbild A' geschnitten wird. 
Nun ist aber noch ein wuchtiger Umstand zu berücksichtigen; 
bei den sämtlichen im vorangehenden besprochenen Konstruktionen 
gingen wir von der Voraussetzung aus, daß die Punkte A, deren Spiegel 
bilder konstruiert werden sollen, im perspektivischen Bilde selbst ge 
zeichnet vorliegen. Dies wird jedoch nicht bei allen im Spiegel sicht 
baren Punkten der Fall sein. Ja es können sogar im Spiegel Punkte 
sichtbar sein, die hinter dem Rücken des Zeichners liegen, die also selbst 
gar nicht abgebildet werden können, sondern nur ihrer Lage nach 
(etw^a in einem Grundrißplane mit Angabe der Höhen) bekannt sind. 
In diesem Fall ist keine andere Möglichkeit, als daß man sich das 
Spiegelbild der Bodenebene denkt und in diese schiefe Ebene die be 
treffenden Grundrißpunkte in der nämlichen Gruppierung, wie sie der 
gegebene Grundrißplan aufweist, 
perspektivisch einzeichnet. 
Bedeutet z. B. in dem 
nebenstehenden Grundrißplan 
(Fig. 353) sb die Bodenlinie der 
Spiegelebene und a irgend einen 
Grundrißpunkt, so fällt man von 
a die Senkrechte a t auf s b und 
überträgt die Strecke s t (mittels 
des Meßpunktes perspekti 
visch auf die Linie s/ x in der 
Bildfigur. Hierauf zieht man die 
Linie t F h ' und trägt auf ihr eine 
Strecke t a\ gleich der Strecke 
CL
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.