§ 43. Der im Spiegel sichtbare Raum. 259
t a des Grundrißplanes persj)ektivisch auf, was mittels des Meß
punktes m 2 unter Benützung eines reduzierten Maßstabes (vgl. § 39,
S. 242) geschehen kann. — Oder man kann auch in der schiefen
Ebene direkt konstruieren. Ihre Fluchtlinie ist die Verbindungslinie
der zwei Fluchtpunkte f x und F b '. Man bestimmt ihren relativen Haupt
punkt, den relativen herabgeschlagenen Augpunkt und den zu F 5 ' ge
hörigen Meßpunkt. Als Grundlinie benützt man am besten diejenige
Parallele zur Fluchtlinie f x F-', die durch den Schnittpunkt der alten
Grundlinie @ mit der Bodenlinie s f x geht. Der ihr zukommende Maßstab
ist dann der gleiche wie derjenige der Grundlinie ©.
Sind die Spiegelbilder der Grundrißpunkte bestimmt, so zieht man
durch sie Linien nach F x und trägt auf ihnen die gegebenen Höhen
maße perspektivisch auf, was wieder mittels des Meßpunktes m 2 unter
Benützung des betreffenden (dem Neigungswinkel w' entsprechenden)
reduzierten Maßstabes geschieht.
§ 43. Der im Spiegel sichtbare Raum.
Es wurde schon früher erwähnt, daß das Spiegelbild eines Punktes
nur dann sichtbar ist, wenn es innerhalb des Umrisses der Spiegelfläche
fällt.
Der Raum vor der Spiegelebene, innerhalb dessen ein Punkt liegen
muß, damit sein Spiegelbild sichtbar sei, läßt sich leicht abgrenzen.
Denkt man sich das Spiegelbild des Zeichners hinter der Spiegel
ebene als lebenden Menschen, der durch die Spiegelscheibe wie durch
eine Fensterscheibe in das Zimmer hineinschaut, so könnte dieser
nur den vor der Spiegelscheibe befindlichen Teil des pyramiden
förmigen Raumes sehen, dessen Spitze in seinem Auge liegt, und dessen
Wände durch die Randkanten der Spiegelscheibe gehen. Der nämliche
Raum ist es nun auch, den umgekehrt der Zeichner selbst im Spiegel
zu überschauen vermag.
Um diesen Raum für unser seitheriges Beispiel zur Darstellung
zu bringen, bestimmen wir das Spiegelbild des Zeichners, indem wir uns
auf die Spiegelbilder seines Augpunktes 0 und seines Standpunktes P
beschränken.
Das Spiegelbild 0' des Augpunktes 0 liegt auf dem (im Raum
gedachten) Parallelstrahl, der senkrecht zur Spiegelebene ist. Jeder
Punkt dieses Sehstrahls bildet sich in seinem Schnittpunkt F 3 mit der
Bildebene ab. Daher fällt auch das Bild des Punktes 0' in den Punkt
F 3 (vgl. § 3, Schlußbemerkung, S. 25):
Damit ist jedoch die Lage des Punktes 0' noch nicht genügend
bestimmt; denn der Punkt F 3 kann als Bild eines jeden auf dem räum
lichen Strahl 0 F 3 liegenden Punktes gedeutet werden. Zieht man von 0'
Linien nach den Ecken des Spiegels, so können diese ebensowohl als die
Bilder der Kanten einer Pyramide gedeutet werden, als auch als die
Bilder von parallelen, zur Spiegelebene senkrechten Linien.
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