§ 56. Schattengrenze und Schlagschatten eines Hohlzylinders. 333
den vor dem Fenster befindlichen Fußboden, so würde sich auf ihm ein
beleuchteter Fleck ergeben, der von den Schlagschatten der Kanten
1 a 5, 6 3 und 3 2 begrenzt wird. —
2) In Fig. 436 sehen wir ein To r in Schrägansicht abgebildet. Ein
Halbzylinder (Tonnengewölbe) ruht mit den zwei untersten horizon
talen Mantellinien auf zwei vertikalen Wandflächen. Die Sonne steht
links im Rücken des Beschauers.
Als Schattengrenze kommt daher ein Teil des vorderen
Torbogens mit einer vertikalen Mauerkante in Betracht. Eine Streif-
linie aus 1 an die Ecke h zeigt, daß die Kante h i der Schattengrenze an
gehört; in gleicher Weise
stellen wir auch die durch
m gehende, unsichtbare
Höhenkante als Schatten
grenze fest, h und m sind
Ursprungspunkte. Zur Er
mittlung der Schatten
grenze des Hohlzylinders
benötigen wir den bei-
Fig. 436.
den Grundkreisflächen zugehörigen
Lichtfußpunkt 1'. Wir finden ihn
nach Nr. 1, S. 316—317: Der Strahl
£ F x ist senkrecht zu den Grundkreis
ebenen und trifft sie in ihrer Fluchtlinie,
der Vertikalen durch F 9 , in l".
Ziehen wir nun von 1' die Tangenten an die Grundkreise, so erhalten wir
in 12 die passive Schattengrenze des Hohlzylinders mit dem Ursprungs
punkt 1. Der Bogen 1 a i ist dann die für uns in Betracht kommende
aktive Schattengrenze.
Wir beginnen jetzt mit der Konstruktion der Schlagschatten,
und zwar zunächst mit denjenigen der beiden vertikalen Mauerkanten. Der
Schlagschatten der Kante durch m fällt auf die Bodenebene und ist nur
teilweise sichtbar. Der Schlagschatten der Kante h i fällt auf den Boden
und die vertikale Mauerwand. An ihn schließt sich der auf Wand und
Zylinderfläche fallende Schlagschatten des Bogens i 1 an. Wir ermitteln