§ 9. Höhenmaßstab.
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Im ersten Übungsbeispiel (Tafel I) sind z. B. die Breiten- und
Tiefendimensionen der Möbelstücke, sowie ihre Anordnung auf dem
quadratisch getäfelten Fußboden, in einem Plane (Tafel I, Fig.
links) gegeben, und es ist ersichtlich, wie die von den Möbelstücken be
deckten Bodenflächen in das Bild des quadratischen Netzes (Tafel I,
Fig. rechts) eingetragen sind. —
Es sei noch bemerkt, daß man umgekehrt jeden beliebigen Plan
(z. B. eine Gebäude- und Gartenanlage) mit einem quadratischen Netz
überziehen kann (Fig. 26 a). Letzteres wird in Perspektive gesetzt, und
in besprochener Weise zeichnet man dann alle Punkte und Linien des
Planes in das perspektivische Netz ein (Fig. 26 b). Sind hierbei auch
Kurven zu übertragen, so markiert man die Schnittpunkte der Kurven
mit den Netzlinien (eventuell nach dem Augenmaße) und verbindet
diese Punkte in stetigem Zuge aus freier Hand.
§ 9. Höhenmaßstab.
Setzen wir auf irgend eines der kleinen Quadrate unseres Netzes
(Fig. 27), z. B. auf ein solches der zweiten Reihe, einen Würfel —
d. h. einen Körper, der von 6 Quadraten begrenzt wird —, so befindet
sich dessen Vorderfläche in Frontstellung und muß sich also (nach
Satz 3 c) wieder als Quadrat abbilden. Die vorderen Höhenkanten des
Würfels erscheinen dann ebenso groß wie seine vordere Grundkante.
Setzt man nun auf den ersten Würfel noch weitere Würfel auf, so gilt
für jeden derselben das nämliche. Die Würfel bilden in ihrer Gesamtheit
eine quadratische Säule; die wagrechten Kanten der einzelnen Würfel
können als Fugen aufgefaßt werden.
Auf jeder Höhenkante der Säule erscheint nun ebenfalls ein Meter
maßstab aufgetragen.
Daß die gleichen Abschnitte dieses Maßstabes sich im Bilde
wieder als gleich darstellen müssen, folgt schon aus Satz 3 b (S. 27).
Als neu aber ergibt sich aus der vorstehenden Betrachtung die
Wahrnehmung, daß die bildliche Größe der Abschnitte dieselbe ist wie
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