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lieber die rechtwinklige Projektion auf eine Pr. El).
Erkl. 62. Ein stereonietrischer Lehrsatz
heisst:
„Zieht man durch parallele Gerade Ebenen
senkrecht zu einer andern Ebene, so sind
diese Ebenen unter sich parallel und schnei
den die Ebene, zu welcher sie senkrecht
stehen nach parallelen Geraden.“
(Siehe die Teile der Encyklopädie, welche über
Stereometrie handeln.)
Erkl. 63. Aus nebenstehender Antwort folgt
der Satz:
„Sollen zwei Gerade im Raume sich
schneiden oder parallel sein, so müssen
im allgemeinen ihre Projektionen sich
schneiden oder parallel sein. Im ersten
Falle ist der Schnittpunkt der Pro
jektionen die Projektion des Schnitt
punktes und sein Abstand von derPr.Eb.
ist für beide Gerade der gleiche. Im
zweiten Falle ist der Neigungswinkel
der beiden Geraden mit der Pr. Eh. der
Grösse und dem Sinne nach der gleiche.
noch nicht, dass zu parallelen Projektionen
auch parallele Gerade gehören; soll dies der
Fall sein, so müssen die nach der gleichen
Seite erfolgten Umlegungen der projizierenden
Ebenen von C und D in der Pr. Eb. paral
lele Gerade C' und D‘ liefern, siehe Figur 36.
c. Bei zwei windschiefen Geraden können
die Projektionen ganz beliebig zu einander
liegen, auch sind die übrigen Bestimmungs
stücke der Geraden keiner weiteren Bedingung
unterworfen.
Figur 36.
Frage 23. Welcher spezielle Fall
kann bezüglich der unter a und b in der
Antwort auf die Frage 22 genannten Lagen
zweier Geraden noch eintreten?
Antwort.' Die Geraden können beide in
der nämlichen projizierenden Ebene
liegen, dann decken sich in beiden Fällen ihre
Projektionen und man erhält nur Aufschluss
über die gegenseitige Lage der Geraden
durch die Umlegung der sie enthaltenden
projizierenden Ebene.
D) Ueber die rechtwinklige Projektion einer Fläche.
a) Ueber die rechtwinklige Projektion einer Fläche im allgemeinen.
Frage 24. Was versteht man unter der
rechtwinkligen Projektion einer Fläche auf
eine Pr. Eb. und wie bestimmt man dieselbe?
Erkl. 64. Aus nebenstehender Antwort folgt
der Satz:
„Die Projektion einer Fläche ist
im allgemeinen ein Stück der Pr. Eb.
oder die ganze Pr. Eb.“
Im letztem Fall kann man von einer eigent
lichen Projektion der Fläche nicht mehr sprechen.
Antwort. Die rechtwinklige Projektion
einer Fläche ist der geometrische Ort der
Projektionen aller ihrer Punkte; man bestimmt
dieselbe, indem man sich durch alle Punkte
der Fläche Projizierende auf die Pr. Eb. ge
zogen denkt. Diese bilden im allgemeinen
ein Bündel paralleler Strahlen, welche
durch ihre Durchschnittspunkte mit der Pr. Eb.
entweder ein begrenztes Stück der letz
teren oder die ganze Pr. Eb. bedecken, je
nachdem die Fläche begrenzt oder unbe
grenzt vorausgesetzt ist.