lieber die regulären Polyeder im allgemeinen
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Frage 30. Wie viele reguläre Poly
eder lassen sich mit regulären konvexen
Vielecken bilden? Antwort. Es gibt nur fünf reguläre
Polyeder; ihre Begrenzungsflächen sind ge r
bildet entweder:
a) aus Dreiecken,
b) aus Vierecken,
c) aus Fünfecken.
Mit regulären Sechsecken, Siebenecken
u. s. w. ist eine Körperbegrenzung deshalb
unmöglich, weil schon bei dreien an einer
Ecke zusammenstossenden Sechsecken, Sieben
ecken etc. die Summe der Seitenwinkel gleich
360° und mehr beträgt, eine körperliche
Ecke somit nicht mehr entsteht.
Frage 31. Welche reguläre Polyeder
lassen sich mit Dreiecken bilden ?
Erkl. 70. Das Wort „1 kosaeder“, stammt
aus dem Griechischen (eikosi, zwanzig, und
hedra, Fläche), heisst also Zwanzigflächner.
Erkl. 71. Weitere Körper mit gleichseitigen
Dreiecken zu bilden, ist unmöglich, da die
Summe der Winkel von sechs aneinanderstossen-
den Dreiecken schon 3G0° beträgt, eine körper
liche Ecke demnach nicht mehr vorhanden ist.
Antwort. Mit regulären Dreiecken
sind drei verschiedene Polyeder mög
lich, nämlich:
1) Es stossen an jeder Ecke drei Drei
ecke an einander; der Körper ist begrenzt
im ganzen von vier Dreiecken und heisst
Tetraeder oder Vierflächner; er besitzt
vier Ecken und sechs Kanten.
2) Es stossen an jeder Ecke vier Drei
ecke an einander; der Körper heisst Okta
eder oder Achtflächner, ist begrenzt von
acht Dreiecken und besitzt sechs Ecken
zw ölf Kanten.
3) Es stossen an jeder Ecke fünf Drei-
ecke zusammen, der Körper heisst Ikosa
eder, siehe Erkl. 70, oder Zwanzigfläch
ner, besitzt zwanzig Drei ecke als Begren
zungsflächen und ausserdem zwölf Ecken
und dreissig Kanten.
Frage 32. Welche reguläre Polyeder
lassen sich mit den übrigen in der Antwort
der Frage 30 genannten Vielecken bilden?
Erkl. 72. Das Wort „D o d e k a ö d e r“ stammt
aus dem Griechischen (dodeka, zwölf, und hedra,
Fläche), heisst also Zwölfflächner.
Erkl. 73. Die in den Antworten der Fragen 31
bis 32 genannten Körper führen die gemeinsame
Bezeichnung: „Platonische Körper“, weil
ihr Vorhandensein schon dem griechischen Philo
sophen Plato (gest. 348 v. Chr.) bekannt war.
Antwort. Sowohl mit regulären Vier-
wie Fünfecken lässt sich je nur ein Poly
eder begrenzen, insofern an jeder Ecke drei
dieser Flächen zusammenstossen; im ersten
Fall erhält man:
Das Hexaeder oder den Würfel, auch
Sechsflächner genannt; der Körper be
sitzt sechs Fläohen, acht Ecken und
zwölf Kanten; im zweiten Fall entsteht
das Dodekaeder, siehe Erkl. 72, oder der
Zwölfflächner, welcher Körper zwölf re
guläre Fünfecke als Begrenzungsflächen
und ausserdem zwanzig Ecken und dreissig
Kanten besitzt.