132 Ueber die Konstruktion der Selbst- und Sclilagscliattengrenzeu von Punkten, Linien etc.
im Unendlichen befindlichen punktförmigen Lichtquelle, voraus
gesetzt, wobei Reflexwirkungen und subjektive Beleuchtungserschei
nungen hervorgerufen durch die Stellung des Beobachters gegen
das beleuchtete Objekt ausser Acht bleiben, was in soferne seine Berechtigung
hat, als ja bei Darstellungen in orthogonaler Parallelprojektion der
Standpunkt des Beobachters in unendlicher Ferne in senkrechter
Richtung zur betreffenden Pr. Eb. vorausgesetzt ist, und daher eine
Wiedergabe von subjektiven Beleuchtungserscheinungen vollständig
zwecklos ist.
Bei den folgenden Konstruktionen handelt es sich vielmehr lediglich um die Er
mittelung der Selbst- bezw. Sch lagschatten grenzen von den in der Ueber-
schrift bezeichneten Raumgrössen unter der Voraussetzung einer Beleuchtung durch
parallele geradlinige Lichtstrahlen.
A) deber die Richtung der Lichtstrahlen.
Frage 68. Welches ist die bei tech
nischen Zeichnungen übliche Rich
tung der Lichtstrahlen?
Figur 78.
Erkl. 119*. Bezeichnet man die Länge der
Würfelseite mit 1, so ist die Länge der Strecke
a x 7> 2 — \/2 , daher:
1 1 * /
*«» = ~v% = “ 2 ' v
oder da \^2 — 1,41.42 ist,
** * = 1,4112“ = 14 “ T a “ aW,e ™ d • ' SC)
Mit Bezugnahme auf Gleichung 56 gewinnt man
eine sehr einfache Konstruktion des Winkels ® :
„Man konstruiert ein rechtwinkliges
Dreieck mit den Katheten 10 und 14
bezw. 5 und 7, so liegt in demselben
der kleineren Kathete der Winkel <p
gegenüber.“
Antwort. Die Richtung der Lichtstrahlen
kann selbstverständlich eine ganz beliebige
sein; üblich ist es, aus Zweckmässigkeits-
Gründen und zwar vornehmlich zur Verein
fachung der konstruktiven Ermittelung der
Schattengrenzen, die Lichtstrahlen p a r a 1 le 1
zur Diagonale eines Würfels zu
nehmen, der mit seinen Seiten
flächen beziehungsweise parallel zu
den Pr. Ebn. E t , 2? 3 und E 3 gerichtet
ist und zwar parallel zu j ene v Dia
gonale, welche die vordere, linke
obere Ecke mit der rückwärtigen,
rechten unteren Ecke verbindet.
Unter der gemachten Voraussetzung bilden,
siehe Figur 78, die Projektionen L t , L 2
und L 3 der Lichtrichtung mit der Pro-
j e k t i o n s a c h s e j e e i n e n W i n k e 1 v o n 45 0 .
Desgleichen ist auch die Lichtrichtung selbst
gegen die Pr. Ebn. E it E 2 und E 3 unter dem
gleich enWinkel <p geneigt, dessen Grösse
etwa 35° 16' beträgt und in Figur 78 durch
Drehung der projizierenden Ebene L t parallel
zur Pr. Eb. E t ermittelt wurde.