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Uebei’ die rechtwinklige Projektion des Dreikants.
Erkl. 16. Das Wort „reciprok“' stammt liegende Tangente als Umlegung von G
aus dem Lateinischen (reciprocus) und lieisst aufzufassen; sie schneidet X in p', dem auf C 2
w e ch se 1 s weise oder wechselseitig. der Punkt_p 2 , auf X der Punkt p t entspricht.
Es gibt somit nur ein Dreikant mit dem
spitzen Winkel C.
Hätte man die zweite Tangente G“ an K‘
als Umlegung der Kante C aufgefasst, so ent
spräche derselben ein zweites Dreikant mit dem
Flächenwinkel 180°— C. Soll das Dreikant den
spitzen Winkel A besitzen, so muss der Punkt
p auf dem positiven Teile von C liegen, was
stets der Fall ist, wenn C‘ sich zwischen den
Linien s t x‘ und A t befindet, d. h. wenn K‘ die
Linie A l nicht schneidet.
Würde dagegen der Kreis K‘ die Kante A t
schneiden, so entspräche der zwischen die Kanten
A t und B, fallenden Tangente C‘ ein Dreikant
mit dem Winkel 180°—Ä. Ausser den ge
nannten Dreikanten existieren selbstverständlich
noch die zu AB symmetrischen liegenden Drei
kante.
Man löse die Aufgabe für den Fall der nicht
gegebene Seitenwinkel AG mit der Pr. Eb. E t
zusammenfallen und die Kante A zur Pr. Eb. E 2
senkrecht stehen soll.
Aufgabe 6. Sechster Dreikantsfall.
Es sind gegeben die drei Flächenwinkel
Ä, li und G.
Figur 9.
Auflösung. Ist, siehe Figur 9, s(AB G)
das gesuchte Dreikant, so denke man sich
durch einen beliebig auf A gewählten Punkt s'
eine zur Kante A senkrechte Ebene E‘ ge
wählt, welche die Ebenen AB und AG nach
den unter dem Winkel A zu einander ge
neigten Geraden B* und G‘ schneiden. Legt
man ferner durch s' zwei weitere Ebenen, die
eine senkrecht zu B, die andere senkrecht
zu G, so erhält man im Schnitt mit den
Ebenen AB, BG und E‘ bezw. AB, AG
und E‘ die bei s' rechtwinkligen Dreiecke s‘ bu
und s‘cv, von welchen je eine Kathete su
bezw. sv auf den Geraden B‘ bezw. G‘ senk
recht steht und in welchen bei b und c die
Winkel B und G enthalten sind. Die Ebenen
beider Dreiecke schneiden sich überdies nach
einer zur Ebene BG senkrechten Geraden s'%,
der gemeinschaftlichen, zur jeweiligen Hypo
tenuse gehörigen Höhe beider Dreiecke. Da
nun der Punkt s' beliebig wählbar ist, so gilt
das gleiche für die Länge der einen Ka
thete s‘ u oder s‘v in den genannten Dreiecken.
Ist nun z. B. die Länge s‘u beliebig gewählt,
so ist mittels des Winkels B das Dreieck s'bw
konstruierbar und seine zur Hypotenuse ge
hörige Höhe s'£ giebt zugleich die Länge der
zur Hypotenuse gehörigen Höhe im anderen
Dreieck s' c v, womit auch dieses mit Zuhilfe-