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Ueber die rechtwinklige Projektion von Körpern.
Figur 15.
baren Umrisses, so ist die eine stets
sichtbar, die andere aber unsichtbar,
und man erkennt die sichtbare Kante mit
tels der durch den Schnittpunkt der Projektion
gezogenen Projizierenden, welche jede der
Körperkanten selbst schneidet. Der von der
Pr. Eb. entferntere Schnittpunkt gehört der
sichtbaren Kante an.
So ist iu der Figur 15 durch den Schnittpunkt
e, /, der Kanten a t />, und c t d A die Projizierende
7 gezogen und man sieht, dass bezüglich der
0 ersten Projektion der Punkt e der sichtbaren
Kante de angehört. Desgleichen liefert die durch
den Schnittpunkt g 2 h 2 gezogene Projizierende
auf der Kante de den bezüglich der zweiten
Projektion dem Beschauer sichtbaren Punkt g.
Die Kante de ist somit bezüglich beider Pro
jektionen als sichtbare Kante zu zeichnen.
Jede innerhalb des scheinbaren Umrisses be
findliche sichtbare Kante gehört selbstverständ
lich auch einer sichtbaren Fläche an und man
erkennt in den angeführten
Beispielen die Sichtbarkeit
der Flächen aed und bed
für beide Projektionen.
In ähnlicher Weise lässt
sich für jeden Körper über
die S i c h t b a r k e it und U n s i c h t-
barkeit der Projektionen seiner
Kanten und damit auch der die
selben enthaltenden Flächen entschei
den; in vielen Fällen wird jedoch
schon die unmittelbare Anscha uung
zum Ziele führen.
Anmerkung 4. In der Projektionszeichnung werden die unsichtbaren Körperkanten
entweder ganz weggelassen, bezw. wenn man sie zu irgendwelchen Konstruktionen
nötig hat oder aber wegen der Vollständigkeit der Projektionszeichnung nicht ent
behren will, durch unterbrochene Striche angedeutet.
c) Ueber den Zusammenhang zwischen der Zahl der Projektionen von sichtbaren
und unsichtbaren Flächen, Ecken und Kanten eines Polyeders sowie
der Flächen, Ecken und Kanten überhaupt.
Frage 7. Besteht zwischen der Zahl der
sichtbaren bezw. unsichtbaren Flä
chen, Ecken und Kantenprojektionen
eines Polyeders ein bestimmter Zu
sammenhang und wenn ja, welcher?
Er kl. 22. E in planimetrisclier Lehrsatz
heisst:
„Die Summe der Winkel in einem
n Ecke beträgt stets (« — 2). 180°“.
Z. B. in einem Viereck — (4 — 2) . ISO 1 — 300° = 4 Hechte,
in einem Achteck = (8 — 2). lSO’^ 12 Hechte etc.
Antwort. Bezeichnet man die Zahl der
sichtbaren Flächen-, Ecken- und Kantenpro
jektionen auf die Pr. Eb. E l mit f L , und
so liegen, wenn der scheinbare Umriss des
Polyeders ein Vieleck von n Seiten ist, inner
halb desselben f\ Vielecke n i , n 2 , n 2 . .. ny,
mit den Seitenzahlen a\, x 2 , x 3 . . . x . Die
Gesamtzahl der Seiten aller dieser Vielecke
wird daher sein: x t + x 2 + x 3 + . . . . x p .
Die gleiche Zahl erhält man aber auch?
wenn man zur Seitenzahl n des .Umrisses noch