Schnitt zwischen Ebene ual Pyramide, Eigenschaften ebener Pyramidenschnitte etc. 61
Er kl. 45. Das Wort „Collineation“
stammt aus dem Lateinischen (cum linea = durch
die Linie Zusammenhängen).
* Erkl. 45a. Die Gesamtheit aller Punkte und
Linien einer Ebene heisst ein ebenes System;
so bilden z. B. die Punkte und Linien der
Pr. El). Et. das eine, die Punkte und Linien
der Ebene *S’ T das andere ebene System und
beide Systeme sind centrisch-collinear,
wenn zwischen ihnen der in der Antwort auf
die Frage 15 geschilderte Zusammenhang besteht.
Erkl. 46. Die Antwort auf Frage 15 lässt
sich in folgende Sätze kleiden:
„Zwei ebene Pyramidenschnitte
und deren rechtw. Pr oj ektionen auf
eine Ebene sind centrisch-collineare
Figuren bezüglich der Pyramiden
spitze bezw. deren Projektion als
Co llineation sc entrum und der Schnitt
linie beiderEbenenbezw. derenPro-
jektion, als Collineationsachse.“
„Projiziert man zwei centrisch-
collineare ebene Systeme recht
winklig auf eine Ehe ne, so sind auch
die Projektionen centrisch-collinear,
bezüglich der Projektionen von Col
li n e a t i o n s c e n t r u m und Achse, als
Collineationscentrum und Achse.“
Erkl. 47. Durch die rechtwinklige Projektion
zweier centrisch-collinearen ebenen Sy
steme auf eine Ebene erhält man in ein und
derselben Ebene zwei centrisch-col
lineare Systeme, d. li. es sind die Punkte der
Ebene doppelt aufzufassen; denn nimmt man
sie als Punkte des einen Systeme s, so ent
sprechen ihnen in der gleichenEbene gewisse
Punkte des anderen Systemes, die im all
gemeinen eine von den Punkten des ersten
Systemes verschiedene Lage haben werden
und umgekehrt.
Frage 16. In welcher Beziehung stehen
die Geraden 91 und Q bezw. deren Projek
tionen zur centrischen Collineation
der ebenen Systeme S T und E ± bezw. deren
Projektionen?
Figur entspricht ein ganz bestimmter
P unkt der anderen Figur derart, dass
die Verbindungslinien entsprechen
der Punkte stets durch den Punkt
gehen.“ Die Punkte o t und a,, b t und b t .
c t und c t sind solche entsprechende Punkte.
Ausserdem liefern je zwei Paar ent
sprechende Punkte, z. B. a t und a,
und b t zwei Geraden « 1 6 1 bezw. a 1 b 1
deren Schnittpunkt £, auf S t liegt. Den
eben bezeichneten Zusammenhang nennt man
centrische Collineation, siehe Erkl. 45,
und zwei Figuren, welche in diesem Zusammen
hänge stehen, heissen centrisch-collineare
Figuren. Der Punkt s t , durch welchen
die Verbindungslinien entsprechender Punkte
gehen, heisst das Collineationscentrum,
die Gerade S t , auf welcher die Schnittpunkte
entsprechender Geraden liegen lieisst die Col-
lineationsaclise.
In dem Zusammenhänge der centrischen
Collineation stehen aber nicht nur die
Projektionen zweier Pyramidenschnitte,
sondern diese Schnitte selbst, und zwar
bildet in diesem Falle die Pyramiden-
spitze s das Collineationscentrum,
die Schnittlinie S der beiden Ebenen aber
die Collineationsachse. Allein nicht nur
die beiden Schnittfiguren sind centrisch-col
linear, sondern es entspricht der Gesamtheit
aller Punkte und Linien der einen Ebene,
siehe Erkl. 45 a, centrisch-collinear die
Gesamtheit aller Punkte und Linien der anderen
Ebene, unter Beibehaltung der oben genannten
Raumgrössen als Collineationscentrum
und Achse.
Antwort. Die beiden Geraden 91 und Q,
siehe Figur 38, ebenso deren Projektionen 9^
und stehen in einer bestimmten Beziehung
zu der Collineation der ebenen Systeme S T
und Ei und deren Projektionen. Die Ver
bindungslinie sv läuft nämlich parallel zur
Ebene En d. h. sie .schneidet dieselbe in
einem unendlich fernen Punkte r, siehe Erkl. 35
I. Teil, dem in der Ebene ST centrisch-
collinear der Punkt r entspricht. Denkt
man sich nun durch sämtliche Punkte
der Geraden 9i Linien nach s gezogen, so
entsprechen denselben in E t nur unendlich
ferne Punkte und da jeder Geraden
im einen System wieder eine Gerade im