Full text: Geometrische und Graphische Versuche, oder Beschreibung der mathematischen Instrumente, deren man sich in der Geometrie, der Civil= und Militair=Vermessung, beim Nivelliren und in der Perspektive bedient

226 Geometrische und Graphische Versuche. 
len, und um die Richtung der Kette zu erhalten, so daß der 
gemessene Abstand genau in einer geraden Linie sei. 
Von den Instrumenten, deren man stch zum Messen 
gerader Linien bedient. * 
Von der Kette. 
Die Lange einer geraden Linie muß mechanisch durch 
die Kette gesucht werden^ ehe noch irgend ein Abstand vermöge 
der Trigonometrie berichtigt wird; denn von der Genauig, 
keit dieser Vermessung wird die Gewißheit aller Operationen 
abhängen. Der praktische Vermesser kann daher nicht sorg 
fältig genug seyn, daß er jeden möglichen Fehler dabei zu 
vermeiden suche; auch muß die Kerte jedesmal sowohl vor 
als nach der Messung untersucht werden. 
Denn die Kette, so nuzbar und nothwendig sie auch ist, 
ist jedoch nicht untrüglich; und kaun daher zu mancherlei 
Fehlern Gelegenheit geben, i) an sich, 2) nach dem Versah, 
ren, wie man sie gebraucht, 3) in Rüksicht der Unsicherheit 
beim Einschlagen der Kettenstäbe; daher der Vermesser, 
welcher in seiner Vermessung genau seyn will, sich nie ganz 
darauf verlassen, und sich ihrer daher nur unter solchen Um 
standen bedienen darf, z. B- wie schlechterdings eine Grund 
linie zu messen ist, wobei er denn die größte mögliche Behut 
samkeit anzuwenden hat. 
Wenn die Kette zu sehr angezogen wird, so werden die 
Ringenachgeben, die Kettenstäbe sich neigen, und die ge 
messene Basis wird kürzer scheinen, als sie wirklich ist; hin. 
gegen wird sie nicht hinreichend genug angezogen, so ist das 
erhaltene Maß zu lang. Ein genauer und verständiger 
praktischer Vermesser hat mir frei gestanden, daß wenn die 
Kette viel gebraucht worden ist, er es insgemein als noth. 
wendig gefunden habe, sie alle zwei bis drei Tage kürzer zu 
machen-
	        
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