Full text: Geometrische und Graphische Versuche, oder Beschreibung der mathematischen Instrumente, deren man sich in der Geometrie, der Civil= und Militair=Vermessung, beim Nivelliren und in der Perspektive bedient

2 4° Geometrische und Graphische Versuche. 
den kann, und der Feldmesser eine Menge Winkel nehmen 
muß, wo den zwei Linien, welche den Winkel bilden, öfters 
von dem Gehölze Hindernisse in den Weg gelegt werden, 
wird dieses Zulegeinstrument besonders angewendet. 
Das Zulegeinstrument Taf. XV. Fjg. i. besteht aus 
einem messingenen Arme ohngefahr 14 bis 15 Zoll lang, das 
an jedem Ende mit Dioptern versehen ist; in der Mitte des. 
selben befindet sich eine messingene Büchse, (die mit Glas ge« 
dekt wird) ohngefahr Zoll im Durchmesser; innerhalb die 
ser Büchse liegt ein messingener Zirkel, dessen Oberfläche in 
360 Grade getheilt, und mit 10, 20, 30, 40 bis 360 nume- 
rirt, auch jebcr zehnte Theil noch besonders durch eine län 
gere Linie angegeben ist. Der Boden der Büchse ist in vier 
Theile oder Quadranten getheilt, deren jeder in 90 Grade 
getheilt wird, die vom Meridian oder von den Nord- und 
Eüdpunkten an gerechnet werden; in der Mitte der Büchse 
befindet sich ein stählerner Stift, der sehr fein zugespizt wor 
den, auf welchen denn die Magnetnadel gelegt wird, deren 
Eigenschaft ist, daß (die Differenz zwischen dem astronomi 
schen und magnetischen Meridian eingerechnet) wie auch das 
Instrument gewendet werde, die Lage oder der Winkel, wel 
chen eine Linie mit dem magnetischen Meridian macht, von 
der Nadel sogleich bemerkt wird. 
An jedem Ende des messingnen Linials und senkrecht damit, 
werden Dioptern aufgesezt: an jeder Diopter ist eine große 
und kleine Oefnung oder Ausschnitt über einander, welche zu 
beiden Seiten wechseln; d. i. wenn die große Apertur in einer 
Diopter oberwarts ist, so wird sie in der andern unterhalb 
seyn, und so auch in den kleinen; ein feiner seidener Faden, 
oder ein Pferdehaar geht durch die Mitte des großen Aus 
schnitts. Unter der Kompaßbüchse ist eine Röhre, welche 
an den Stift eines Stabes angepaßt wird; das Instrument 
kann denn um diesen Stift herum bewegt, oder in irgend 
einer Lage vermittelst einer ränderirten Nuß befestiget wer-
	        
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