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242 Geometrische und Graphische Versuche.
Gebrauch des Zulegeinstrumen t s. Es sei
ABC Taf. IX. Fig. 19. der Winkel, welcher gemessen wer
den soll. l. Nachdem das Instrument auf den Stab aufge-
sezt worden, so stelle man dcjstn Mittelpunkt über den Punkt
B. 2. Man stelle es horizontal, indem man ihm eine Bewe
gung giebt, bis die Nadel parallel mit dem Boden der Kom
paßbüchse steht. 3* Man wende dasjenige Ende der Kom
paßbuchse, wo die Lilie gestochen ist, zunächst dem Auge.
4. Man visire längs BA, und sehe unter welchem Grade die
Nadel steht, wir wollen 30 annehmen. 5. Man wende nun-
mehr das Instrument herum, bis man den Gegenstände
sieht, und wo wir wieder annehmen wollen, daß die Nadel
jezt auf 12; stehe. 6. Man subtrahire die vorige Zahl von
der leztcrn, so ist der Ueberrest der gesuchte Winkel.
Wenn bei zwei Beobachtungen, um das Maß eines
Winkels zu erhalten, die Nadel bei der ersten auf einer Seite
360, und bei der zweiten auf der andern Seite steht, so ad-
dire man die Grade, die bis 360° fehlen, zu denjenigen über
360°, wo die Summe der verlangte Winkel seyn wird.
Dieser allgemeine Begrif von der Anwendung des Zule-
aeinstruments hoffe ich, wird zu gegenwärtiger Absicht hin
reichend seyn, da ich dieserwegen in der Folge nähere Anlei
tung geben werde.
Wenn während dem Gebrauche des Zulegeinstruments
man durch die obern Dioptern vifirt, um solchergestalt nach
Vollendung einer Station rükwarts zu sehen, wo man ange-
fangen hat, so nennt man dies das rükwarts Visiren
(back fight) ; visirt man aber durch die untern Dioptern vom
Anfange einer Station bis zum Ende derselben, so heißt dies
das vorwärts Visiren (köre sight). Ein Theodolit oder
irgend ein Instrument, weiches vermöge der Magnetnadel
richtungen ersonnen, die sehr bequem sind, allein freilich muß
man davon keine strenge Genauigkeit erwarten.