43 S Geometrische und Graphische Versuche.
Fehler zu vermuthen ist, so kann der Rahmen zuweilen mit
einer Seite, zuweilen mit der andern Seite vorwärts geftzt
werden, worauf man denn aus den Observationen das
Mittel nimmt. Keine Beobachtung muß innerhalb einen
halben Zoll der Seiten des Gefäßes angestellt werden, wo.
rin das Queksilber enthalten ist.
Alle andre reflektirende Oberflächen, es sei Glas oder
Metall, kreisförmige Wagen, schwimmende Glasplatten
u. s. f. sind so beschaffen, daß man sich nicht darauf verlas
sen kann, und werden jederzeit eine verschiedene Höhe oder
Durchmesser gegen die von der Oberfläche des O-uekstlbers
oder des Wassers beobachtete geben, wovon sich jeder bald
überzeugen kann, wenn er die mittägige Höhe der Sonne,
oder ihren Durchmesser vermöge solcher verschiedener Ober,
flachen nimmt; dies entsteht von der unvollkonnnnen Ober
fläche des Metalls oder des Glases, welche solchemnach nicht
vollkonrmen eben geschliffen worden sind.
Der Parallelismus eines Glases kann sehr leicht unter,
sucht und der Fehler entdekt werden; dahingegen der Man«
gel an einer ebenen Oberflache kaum vermuthet worden ist.
Den Parallelifmus eines Glases findet man, wenn man da.
mit gegen den Mond sieht, und dessen Strahlen auf eine
sehr schiefe Art nimnit, fo daß man den Winkel zwischen den
eigentlichen und reflektirten Strahlen so schief als möglich
macht; erscheint er einfach und gehörig begranzt, so ist das
Glas parallel. Oder ein Glas kann sehr genau untersucht
werden, wenn man es auf ein Papier legt, und gegen den
Gipfel eincrMauer oder eines Schornsteins u.s. s. ungefähr
in einer Entfernung von 15 oder 20 Aards sieht, denn
wenn die zwei Oberflachen nicht parallel sind, so wird der
Gegenstand doppelt und mit einem leichten Gewebe umgeben
scheinen; auf diese Art kann jeder Theil des Glases unter
sucht und der Fehler aufgefunden werden; dlese Unters».