Geometrische und Graphische Versuche. 439
chung wird um desto genauer seyn, wenn ein kleines Teleskop
angewendet wird.
Um zu untersuchen, ob eine Oberflache eine vollkommne
Ebene macht, nehme man den Durchmesser der Sonne sehr
genau mit dem Sextanten, wenn ihre Höhe beträchtlich ist,
sodann untersuche man auf der Oberflache, die man genau
berichtiget haben will, die zwei Bilder, ohne den Index zu
verändern; ist sie konkav, so werden die zwei Bilder über-
schlagen, ist sie konvex, so werden sie sich trennen, welche
Größe des Fehlers vermittelst des Sextanten gefunden wer
den kann. Wenn man sich daher eines Glases u. s. f. als
einer reflektirenden Oberflache für einen künstlichen Horizont
bedient, so muß man entweder wegen dieses Fehlers einen
Ersaz machen, welcher die gegebene Höhe zu groß macht,
wenn das Glas konvex ist, und zu klein, wenn es konkav ist;
oder man muß sowohl Berichtigungen als Beobachtungen
von der nämlichen reflektirenden Oberflache anstellen; indes
sen wird dies die Schwierigkeiten nicht ganz aufheben, da
die Oberfläche sich sehr leicht vermöge der Wärme der Sonne
während einer langen Reihe von Beobachtungen verändert.
Der vermöge des künstlichen Horizonts beobachtete
Winkel ist jederzeit doppelt die Höhe des Sterns u> s. f. über
den Horizont; folglich laßt sich vermittelst eines Oktanten
die Höhe nicht weiter als 45°, und vermittelst eines Sex
tanten auf6o° nehmen.
Ist alles geschehm, und das Instrument gehörig einge-
richtet, so gehe man rükwarts, bis man das reflektirte Bild
der Sonne im Wasser sieht. Ist dieses Bild sehr helle, so
sezze man ein oder mehrere dunkle Gläser hinter das Hori.
zontglas.
Man halte nunmehr den Sextanten in vertikaler Fläche,
und richte die Diopter gegen das Bild der Sonne in dem
künstlichen Horizonte. Sodann bewege man den Index,
bis man das andre von den Spiegeln reflektirte Bild sieht,
Ee 4