Geometrische und Graphische Versuche. 25
Linial wird von zwei Rollen getragen, welche sich an einer
langen Welle befinden, und genau von einerlei Größe, so
wie ihre Umkreise vollkommen parallel mit der Welle sein müs-
sen; wenn sie rükwarts oder vorwärts geschoben werden, so
wird sich die Welle und das Linial in einer mit denselben pa
rallelen Richtung bewegen. Die Rollen sind etwas rauh ge
schnitten, um zu verhindern, daß sie sich auf dem Papier
nicht schieben; zuweilen werden mit den Rollen kleine elfen
beinerne Zylinder verbunden, wie man in der Figur sieht,
welche Roll-Skalen genannt werden. Der Umkreis derselben
ist so eingetheilt, daß auf diese Art die Theile eines Zolls be
stimmt werden können, um welche sich das Linial vorwärts
oder rükwarts bewegt hat.
Beim Fortschichen dieser Liniale darf nur eine Hand ge-
braucht werden, und die Finger müssen; so viel als möglich in
der Mitte des Linials liegen, damit das eine Ende keine ge
schwindere Bewegung als das andere erhalte. Die Rollen
müssen blos das Papier berühren, wenn das Linial in Bewe
gung ist, und hie Oberfläche des Papiers muß glatt und eben
sein,
Bei Anwendung des Linigls mit den Roll-Ckaten, um
eine Parallel-Linie nach einer gegebenen Linie in bestimmter
Entfernung zu ziehen, lege man den Rand des Linials an die
gegebene Linie, brüske denRqnd herab, hebe die Rollen etwas
von dem Papiere, wo man denn die Zilinder herum wenden
kann, um die erste Theilung auf den Zeiger zu bringen; be
wegt man nun das Linial vorwärts, so sehe man auf den el-
fenbeinernen Zilinder linker Hand, wo die Zahl die Zehnthei
le eines Zolls angeben wird, um wie viel das Linial sich fort
bewegt hat. Bewegt man das Linial von sich ab, so erhält
man diese Angabe an Zehntheilen eines Zolls vermöge der
Zahlen auf dem Zilinder rechter Hand-
Eine senkrechte Linie von einem gegebenen
Punkte auf einer gegebenen Linie zu ziehen.
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