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Geometrische und Graphische Versuche. 35
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V.
Von dem flachen Maßstabe.
§)i'e Theilungen, welche auf einem flachen Maßstabe gesche
hen, sind von zweierlei Art; die einen haben mehr unmittel
baren Bezug auf den Zirkel und dessen Eigenschaften; die
andere Art der Theilungen betrift blos das Theilen gerader
Linien.
Es ist bereits angeführt worden, daß, obschon Bögen
eines Zirkels die natürlichsten Maße eines Winkels sind,
doch in verschiedenen Fällen gerade Linien als ungleich be
quemer dieserwegen angegeben wurden; denn die Verglei
chung einer geraden Linie mit einer andern ist natürlicher und
leichter, als die Vergleichung einer geraden Linie mit erneu
krummen; daher ist es denn nicht seltrn gebräuchlich, die Grö
ßen der Winkel nicht durch den Bogen selbst zu messen, wel
cher von dem Punkte des Winkels beschrieben wird, sondern
durch gewisse Linien, die um diesen Bogen beschrieben wer
ben. Man sehe die Erklärungen.
Die Linien, die auf einem flachen Maßstabe zu Mes
sung der Winkel gezogen werden, oder die Chordenmaß-
städe, (^rotracting scales) sind I) die Chorden linie, wel
che durch CHO. bemerkt wird; 2) die Stnuslinie, be-
zeichnet 8IX.; die Tangentenlinre unter TAN.; die
Cemitangentenlinie unter 81.; und die Sekanten
linie unter SEC.; diese leztere steht öfters auch zu gielcheu
Zeit auf der Einuslinie, weil ihre Einchejlung erst da an
fängt, wo die Sinus aufhören.
Noch giebt es zwei andre Skalen, die Rho mbu sli-
yie mit RO, bezeichnet, und die Langenlinie unterEON-;
Es