Full text: Compendium der Geodäsie

A B und A C bei A den Winkel von 45° mit einander einschließen, 
so wird G II J_ E F stehen müssen. Da ß = s, muss auch cp = n. 
sein und daher wird auch der in der Richtung 0 H austretende 
Lichtstrahl auf dem einfallenden Lichtstrahl D 0 senkrecht stehen. 
Man kann also das Glasprisma auch zum 
Abstecken rechter Winkel verwerten. Ist 
in D ein Signal eingesetzt, so wird das 
doppelt reflectierte Bild desselben an der 
Ivatheteniktche B Cbei //erscheinen. Steckt 
man nun, über das Prisma (Fig. 1166) 
hinwegsehend, in der Richtung des aus 
tretenden Lichtstrahles H 0 ein Signal P 
so ein, dass das directe Bild von P gerade 
oberhalb des doppelt reflectierten Bildes 
von D (im Prisma bei H) erscheint, so 
wird auch der Winkel POP— 90° sein. 
Ist umgekehrt L signalisiert, und steckt 
man, in der Richtung 0 E über das Prisma 
hinwegsehend, Q so ab, dass das directe Bild von Q genau ober 
halb des doppelt reflectierten Bildes von L (im Prisma bei E) steht, 
so ist ebenfalls Winkel L 0 Q = 90\ Da diese constante Ablenkung 
eines Lichtstrahles von einer Verdrehung des Prismas unabhängig ist, 
so nennt man einen solchen doppelt reflectierten Strahl den festen 
Strahl, im Gegensätze zu dem einfach reflectierten, mit einer 
Drehung des Prismas beweglichen Strahle; damit kann man sich 
auch leicht beim Erscheinen mehrerer Bilder benachbarter Signale 
vor Irrthum schützen. In Bezug auf diesen festen Strahl lassen 
sich nun folgende zwei Regeln aufstellen: 1. Ist der an der Ob- 
jectivebene A C vom Scheitelpunkt C des rechten Winkels aus 
gezählte Einfallswinkel C E D — 90 — ct, also spitz, so hat man das 
reflectierte Bild des Signales D auf der Ocularebene B C in der 
Nähe des rechten Winkels C bei H zu suchen. 2. Ist dagegen 
der von der Objectivebene B C vom Scheitel C des rechten Winkels 
aus gezählte Einfallswinkel C H L = 90 -f- cp, also stumpf, so hat 
man das doppelt reflectierte Bild des Signales L auf der Ocular 
ebene A C in der Nähe des spitzen Winkels A bei E zu suchen. 
Ist die Hypothenusenfläche unbelegt gelassen, so erhält man zwar 
auch feste Strahlen, wobei aber dann die doppelt reflectierten Bilder in 
folge theilweisen Austrittes der Lichtstrahlen lichtschwächer sind.
	        
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