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systematische, an gewissen Stellen des Kreises durchaus positiv,
an anderen Stellen durchaus negativ erscheinende Fehler.
Da jede Kreistheilung in sich selbst zurückkehrt und ihre
Summe stets 360° betragen muss, so erklärt sich die zweite Gruppe
der systematischen Fehler dadurch, dass sich eben in der Gesammt-
summe die positiven und negativen Fehler auf heben müssen. Das
einfachste Mittel, eine Theilung mit Nonienablesung auf gröbere
Fehler zu untersuchen, ist, dass man den Nonius auf der ganzen
Theilung herumführt und mittels der Überstriche untersucht, ob
Fig. 120.
die Noniuslänge überall der entsprechenden Anzahl der Ivreis-
theilstriche gleichkommt. Um diese Kreistheilungsfehler möglichst
unschädlich zu machen, muss man die Winkelmessung an ver
schiedenen Stellen des Kreises vorzunehmen trachten, damit sich
die positiven und negativen Fehler bei der Bildung des arithmetischen
Mittels gegenseitig aufheben. Um aber hiebei nicht das ganze In
strument verdrehen zu müssen, macht man häufig auch den Limbus
gegen das Untergestell drehbar. Man hat demnach in Bezug auf
den Limbus zu unterscheiden: Theodolite mit festem und mit dreh
barem Limbus. Fig. 120 zeigt den Vorgang für eine solche Messungs
wiederholung bei Verdrehung des Limbus um 30°. Bei zwölf
maliger Wiederholung solcher Verdrehungen um 30°, hätte man
den Winkel A C B am ganzen Kreise herumgeführt, da aber die
Ablesungen immer an zwei diametralen Nonien erfolgen, braucht
180
man nur = sechsmal zu verdrehen, um die Ablesungen
oU
an allen Stellen des Kreises zu erhalten.