Full text: Elemente der Vermessungskunde

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4. Instrumente zum Längenmessen. 
Fig. 207. 
zwei Handgriffe (C) zum Halten, und etwas oberhalb 
dieser Griffe ist an der schmalen Seite der Latte ein 
Diopter (z/) so angebracht, dass es beim Gebrauche senk 
recht zur Lattenaxe, ausserdem aber parallel zu ihr ge 
stellt werden kann. Der Zweck dieses Diopters ist, die 
Latte nahezu senkrecht gegen die optische Axe des Fern 
rohrs zu stellen. Indem nämlich der Arbeiter, welcher 
die Latte hält, diese in ihrer Richtung gegen das Loth 
so lange verändert, bis die Absehlinie des Diopters auf 
das Objectiv des Fernrohrs trifft, wird die bezeichnete 
Stellung in einem für die Praxis genügenden Grade der 
Genauigkeit erlangt. 
Für eine bequeme Messung ist es sehr wichtig, die 
Theilung der Latte möglichst übersichtlich und so einzu 
richten , dass man sofort die auf einen bestimmten Punkt 
des Instruments bezogenen und für die Richtung der 
optischen Axe des Fernrohrs gütigen Entfernungen der 
Latte unmittelbar ablesen kann. Die Bezeichnungsweise 
der Distanzlatten ist nach den Ansichten der Verfertiger 
und der Besteller verschieden; wir geben in Fig. 207 
diejenige, welche in dem Ertel’schen Institute in München 
gebräuchlich ist und in der Praxis sich als gut bewährt 
hat. Die Entfernungen sind hier auf die Drehaxe des 
Fernrohrs bezogen und es ist die Bezifferung auf die 
Voraussetzung gegründet, dass das untere Fadenkreuz 
(u) des Fernrohrs jederzeit auf den am oberen Ende der 
Latte befindlichen Nullpunkt (A) eingestellt wird. Wenn 
alsdann das obere Fadenkreuz (o) einen der Striche deckt, 
welche den gross geschriebenen Ziffern 1, 2, 3, 4 . . . 
gegenüberstehen und durch einen Punkt und Pfeil aus 
gezeichnet sind, so stellt der zwischen den Fadenkreuzen 
gesehene Lattenabschnitt die Entfernungen 100 , 200, 
300, 400 . . . Fuss vor. Trifft das obere Fadenkreuz auf 
einen derjenigen Striche, an welche in etwas kleinerer 
Schrift gerade Zahlen wie z. B. 14, 16, 18, 22 . . . ge 
setzt sind, so entsprechen die von den Fadenkreuzen ge 
deckten Lattenabschnitte beziehlich den Entfernungen 
140, 160, 180 , 220 . . . Fuss. Die Abschnitte, welche 
den Entfernungen 50, 150, 250, 350 . . . Fuss angehören, 
sind durch Striche kenntlich gemacht, welche die ganze 
Lattenbreite zur Länge haben und in zwei Punkte endigen. 
Hiernach wird man sich die übrigen Zeichen leicht selber 
deuten können; nur die Bemerkung sey noch erlaubt, 
dass die Theilstriche nach unten an Dicke zunehmen,
	        
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