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schon vor 36 Jahren als “Termiten-Savannen” beschrieben. In Ostbolivien
tragen sie den bezeichnenden Namen “Pampa isla”.
Wie das Luftbild (abb. 2) und die Skizze (abb. 3) zeigen, besteht das Land
schaftsgefüge in diesem Falle aus drei Typen kleinster Raumeinheiten, die
biologisch als Biotope oder biocönologische Raumeinheiten aufgefasst werden.
Diese kleinsten Bausteine des Landschaftsmosaiks spielen in der Luftbild
interpretation eine grosse Rolle. Sie haben ganz verschiedene Namen erhalten:
“Sites” (R. Bourne), “Physiographic Units” (R. Milne), “Ökotope” (Ecotop),
wie ich sie selbst in Anlehnung an den biologischen Begriff Biotop genannt
habe, und zwar, um durch die Silbe Öko- den gesamten ökologischen Komplex,
das “Ecosystem” anzudeuten. Andere Namen sind “Stow” (Unstead), “Land
schaftszelle” (paffen) oder auch “Fliese” (Sghmithüsen). Dr. Webster in
seinem Vortrag über bodenkundliche Luftbildforschung gebrauchte das Wort
“Facet” (nach Wooldridge).
Jede geographische Landschaft hat eine ganz bestimmte Serie von Öko-
topen, eine Assoziation von Ökotopen. Die einzelne Ökotope kommen in jeder
Landschaft in zahlreichen Beispielen vor, sind also Typen. Jedes Ökotop ist
definiert durch bestimmte Eigenschaften der Oberflächenform, der Gesteins
und Bodenzusammensetzung, des hydrologischen Verhaltens, der Vegetation,
der Tierwelt, des Mikroklimas und Bodenklimas etc., die in gegenseitiger
landschaftsökologischer Abhängigkeit stehen. Terrestrische Aufnahmen in
Abb. 4. Schluchtwald-Savanne von Gabun (Luftbild-Ausschnitt aus einer Panoramakammer-
Aufnahme der Photogrammetrie G. m.b.H.)