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SYMPOSIUM PHOTO INTERPRETATION, DELFT 1962
eingetretenen Schädigung. Wenn auch die Geländebegehung und -Unter
suchung den wichtigsten Teil der Planung von Erosionsschutzmassnahmen
darstellt, so sollte doch auf die Verwendung des Luftbildes keineswegs ver
zichtet werden.
Diskussion
Dr. Tremolieres (Frankreich) fragt: Welche Verwaltung trägt die Kosten dieser Aufnahmen?
Ist es das Flurbereinigungsamt oder das Amt, welches sich mit den Vorbeugungsmassnahmen
gegen Überschwemmungsgefahr befasst? Dr. Richter antwortet: In einigen Ländern der
Bundesrepublik werden die Vermessungen zur Flurbereinigung durch Luftbildflüge vorge
nommen. Träger der Flurbereinigung und damit der Luftbildauswertung ist das entsprechende
Landeskulturamt, das die Mittel für die Befliegung vom Landwirtschaftsministerium erhält.
Dr. Schmidt-Falkenberg (B.R.D.) teilt ergänzend mit, dass in Bayern etwa 50% der Flur
bereinigungsvermessungen mittels Luftbild ausgeführt werden. Die Luftbilder werden auch
für Naturschutz und Planungsaufgaben ausgewertet.
Prof. Fink (Österreich) betont, dass das gezeigte Beispiel einen bereits früher geschädigten
Hang zeige und fragt, ob Schäden an vorher nicht erodierten Flächen festgestellt werden
könnten. Dr. Richter antwortet: Das Luftbild kann die Leitbahnen für den Transport von
Bodenmaterial in unseren Lösslandschaften kenntlich machen, die sich aus einer Vielzahl
kleiner Erosionsschädigungen allmählich herausbilden. Insofern kann eine Vorhersage ge
troffen werden, als in diesen Leitbahnen bei Starkregen schwere Schäden zu erwarten sind,
wie es im Beispiel des Referates demonstriert werden sollte.
Dr. Hottes (B.R.D.) weist ergänzend auf die Bedeutung des Luftbildes für Studien in Ver
folg der Schmitthennerschen Schichtstufen-Dellen-Theorie. Sie hat für die Landschaftsschäden
in den Gäugebieten wichtige Anhaltspunkte gegeben, ohne dass freilich Schmitthenner eine
Ausdehnung in dieser Richtung versucht hätte.