DAS LUFTBILD IM DIENSTE DER STANDORTSERKUNDUNG
AUF MITTELGEBIRGSWEIDEN
von Werner Krause
Staatliche Versuchsanstalt für Grünlandwirtschaft und Futterbau
Abt. Höhenlandwirtschaft, Donaueschingen, B.R.D.
Abstract Rough grazings in the Black Forest have been investigated in their agricultural,
phytosociological, and ecological aspects to find suitable methods for pasture improvement
under the local conditions of habitat. As the results to a great extent are based on an analysis
of the morphological features of the landscape, they can be used for interprétation of aerial
photographs, too. It is shown, that the relief, which governs soil accumulation, drainage, and
insolation gives information as to whether a pasture can be successfully improved or not.
Résumé Dans la Forêt Noire on a étudié les aspects agricoles, phytosociologiques et écolo
giques de 11.000 ha de pâturages naturels afin d’en trouver les méthodes appropriées d’amé
lioration selon les conditions locales d’habitat. Comme la plupart des résultats se basent sur
une analyse morphologique des paysages, ils peuvent également servir à l’interprétation des
photographies aériennes. Il est démontré dans cette note que le relief qui régit l’accumulation
des sols, le drainage et l’insolation permettent dire si un pâturage peut être amélioré avec
succès, ou non.
Zusammenfassung 11.000 ha Allmendweiden im Schwarzwald wurden landwirtschaft
lich, vegetationskundlich und ökologisch untersucht, um ihren Ertrag unter den gegebenen
Verhältnissen möglicherweise zu verbessern. Da das Ergebnis weitgehend von der Gelände
gestaltung abgeleitet werden kann, erwies sich die Luftbild-Auswertung als wichtiges Hilfs
mittel bei Anwendung der gleichen Kriterien. Es zeigte sich, dass das Relief, welches die Akku
mulation und Abschwemmung des Bodens, den Wasserhaushalt, die Insolation etc. beein
flusst über die Verbesserungsmöglichkeiten eines gegebenen Stücks Weidelandes Aufschluss
gibt.
An anderer Stelle [Krause 1962] wurde über den Versuch berichtet, durch
Interpretation von Luftbildern Einblick in das landwirtschaftliche Leistungs
potential der Allmendweiden eines deutschen Mittelgebirges zu gewinnen. Die
Veröffentlichung befasste sich an wenigen Beispielen mit den methodischen
Grundlagen des Vorgehens. Es erscheint zweckmässig, auch das Gesamt
ergebnis der Arbeit vorzulegen, die ein umfangreiches und stark differenziertes
Gelände zu untersuchen hatte.
Zur Methode : Als Masstab für die landwirtschaftliche Leistungsfähigkeit wurde der ökologische
Indikatorwert leicht sichtbarer Geländemerkmale herangezogen. Brauchbar sind die Steilheit
und Exposition der Abhänge, das Verhältnis der konvexen zu den konkaven Formen, das
Auftreten von Felsen, Schutt, Baumanflug, die Verteilung der Quellen, Bäche und Sümpfe,
das Flächenverhältnis zwischen Acker, Grünland und Wald, das Verhältnis der Laub- zu den
Nadelbäumen. Besonders gute Dienste würde die Kenntnis des Ganges der Schneeschmelze
leisten, wenn entsprechende Bilder vorhanden wären. Das Ziel der Arbeit bestand darin,
einerseits die Standorte mit tiefgründigem Boden und günstiger Wasserführung, andererseits
die Klimastufen mit kürzerer und längerer Vegetationsdauer abzugrenzen.
Einzelheiten zur Interpretationstechnik zeigen die Bilder 1-4 mit ihren Er
läuterungstexten. Eine vereinfachte Übersicht über das abgeleitete Ergebnis
gibt Abb. 1. Wesentlich ist die Gliederung des weitläußgen Geländes in Teil-