Object: XVII. und XVIII. Jahrhundert bis zum Auftreten Friedrichs des Großen 1740 (21. Band, 2. Abtheilung)

1. Das dritte Viertel des 17. Jahrhunderts. 1365 
Wieder fast zwei Jahrzehnte jpäter erhob sich ein neuer Gegner 
Rimplers, Adam Caß, mit „Neu verbesserter und durch De- 
monjsjtration zur Wahrheit leitender Ingenieur“ (1721). 
Ihm entgegnete Herlin mit „Wohlgegründete Untersuchung 
des von Herrn Ad. Caß projectirten Dreie>38-Royal 
nebjt höchst nöthiger Ehrenrettung Rimplers"“ (1722), 
welche der angegriffene Ingenieurkapitän sofort, wenn auch nur „in- 
terims8- und raptimsweise“, durch „Eine gegen das übel lautende 
Horn des von dem sog. Herrn Herlin mit vielen unge- 
rechten Talumnien angefüllten Allarmen wiederschal- 
lende Nothwehr“ beantwortete und dadurch als Duplik Herlins 
„Abhandlung und Anzeige einiger falschen Anklagen und 
Antilogien“ hervorrief.) [XVI]. a. 8 110.] 
Ein neuer Verjuch der Lösung des Rimpler-Rätsels findet sich 
in eben dieses Ludwig Andreas Herlin Ausgabe von „Herrn 
George Rimplers ... fämtliche Schriften von der Forti- 
fikation.“ (Dresden und Leipzig 1724.)?) 
Diese Ausgabe enthält den dreifachen Traktat von Festungen, die befestigte 
Festung, die „an Major Scheitern abgefertigte Schrift“, das Bedenken wegen des 
Straßburger Fischerthores und einen Anhang. Letterer besteht aus einem Diarium 
(Tagebuch) von der Belagerung Kandias, dem Extrakt eines Berichtes von der 
Fortifikation Straßburg3, der Defensionsschrift Suttingers gegen Werdmüller und 
in Landsöberg3 Raisonnement von Attaquen. -- Herlin bringt die ausführlichsten 
Zeichnungen, begleitet Rimplers Text Schritt für Schritt und bietet auch in den 
Plänen die Text-Parallelen: Melder-Rimpler, Pagan-Rimpler, Scheither-Rimpler. 
Herlins Flankenkonstruktion nähert sich der Suttingerschen ; doch sind seine Flanken 
nicht parallel, sondern divergieren nach hinten. 
Der preußische Ingenieur-Kapitän v. Humbert gab in »Lettres 
d'un Officier Ingenieur sur quelques Sujets de For- 
tification etc.« (Berlin 1734) einen Entwurf, von dem er aus- 
jagt, er beruhe auf dem Brouillon einer Handzeichnung, die ein 
Eleve Rimplers bei dessen Lebzeiten angefertigt und die demnach wohl 
den wahren Gedanken wiedergeben möchte. [XVI]. a. 8 115.] 
General Schröder meint, daß dieser Grund nichts Zwingendes habe, und teilt 
die Ansicht Glaser3, daß Humberts Konstruktion weniger befriedige als die Sturms. 
Sie erinnere an den Entwurf Lampes, bezgl. Langes. Die Flanke steht hier senkrecht 
1) Vgl. v. Hoyer: Literatur der Kriegswissenschaften. (Berlin 1832.) 
2) Bibl. der Krieg3akademie zu Berlin. (D. 5816.) 
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