Full text: Die Theorie und Praxis des Nivellirens mit besonderer Rücksicht auf Libelleninstrumente

zu die Oberfläche einer ruhigen Flüssigkeit benutzt werden 
kann) und verlängert man die Richtung desselben durch 
Visiren über seine Oberfläche, so läßt sich durch eine solche 
Hilfslinie ah (scheinbare Horizontale) die Lage der Punkte 
über oder unter ihr messen und für trigonometrische Be- 
rechnungen den Neigungswinkel y bestimmen. 
Da dieses Wasser-Element als Tangential-Ebene 
des Punktes a auf dem Erdradius oder der Richtung des 
Lothes senkrecht steht, so wird auch umgekehrt eine arss 
der Richtung des frei hangenden Loths errichtete Senkrechte 
die Stelle des Wasser-Elements vertreten können. 
Hiernach pflegt man die Nivcllir- Instrumente einzu 
theilen 1) in solche, deren Visirlinie eine auf der Richtung 
der Schwere künstlich errichtete Senkrechte ist, und die 
man statische Instrumente zu nennen pflegt; 2) in solche, 
welche die scheinbare Horizontale nach der selbstständig an 
genommenen Richtung einer stillstehenden tropfbaren oder 
luftförmigen Flüssigkeit bestimmen und die zum Unter 
schiede von erstem hydrostatische oder arnostatische Instru 
mente genannt werden. Letztem gebührt, weil die Flüs 
sigkeiten wegen der leichtern Verschiebbarkeit und geringern 
Reibung ihrer Theile bei Bestimmung der Horizontalen 
eine größere Empfindlichkeit zeigen, bei solider Constru- 
ction vor erstern der Vorzug. 
Welche Gattung von Instrumenten nun auch ange 
wendet werden mag; so wird doch die fortgesetzte Höhen- 
Ermittelung mittelst der scheinbaren Horizontalen unter 
Umständen zu fehlerhaften Resultaten führen, welche ent 
weder durch eine besondere, später zu beschreibende Me 
thode des Nivellirens gegenseitig aufgehoben oder durch 
die in den folgenden Paragraphen abgeleitete Corrections- 
Formel berichtigt werden nrüssen. 
§. 6. 
Es seien Fig. 1 Tab. 1 a und f zwei Punkte auf 
der Erde, deren Höhenunterschied gefunden werden soll. 
Denkt man sich durch a einen zum Mittelpunkt c der 
Erde gehörigen Kreis gelegt und im Punkte a an den 
selben die Tangente (scheinbare Horizontale) ah als Vi 
sirlinie gezogen, so wird durch dieselbe h't als Höhen-
	        
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