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messung könnte daher zu einer scharfen sachgemässen
Werthung nicht dienen.
Noch viel weniger wird es bei Werthung eines
Bauplatzes mit Sicherheit und aus der Natur der Sache
hervorgehend ermittelt werden können, ob ein Oua-
dratfuss z. B. 32 oder 33 Cts. werth ist, und insofern
würde es auch genügen, die Ausdehnung des Platzes
bis auf 3% genau zu kennen.
Dass also in den meisten Ländern eine grössere
als die genannte Genauigkeit verlangt und die Fehler-
gränze für Flächenbestimmungen auf i bis 1/3 Prozent
festgesetzt wird , ist nicht eine aus der Natur der
Sache, sondern aus der löblichen Rücksicht auf Ord
nung hervorgegangene, rechtlich conventioneile Be
stimmung ; wobei wohl die Erfahrung leitete, dass im
Allgemeinen aus einer mit dem Messtisch aufgenom
menen Zeichnung der Flächeninhalt nicht viel genauer
bestimmt werden kann.
Bei der Ausarbeitung von Strassen-, Eisenbahn-
und Kanalbauprojecten bedarf man, um die Erdbewe
gung schätzen zu können, die Kenntniss einer grossen
Anzahl von Flächen, namentlich der Ouerprolile. Aus
den Querprofilen und ihren mittlern Abständen lässt
sich nach dem üblichen Verfahren einmal nur ein an
genäherter Werth der auf- und abzutragenden Vo
lumina ableiten. Sodann kommt es aber für die Aus
führung eines Projectes nicht sowohl auf diese Vo
lumina, als vielmehr auf die Grösse der zu bewegenden
Massen und auf die Mühe an, welche ihre Ausgrabung
macht. Allein von einer Stelle zur andern können
die Dichtigkeit des Materials, die Festigkeit etc. um
viele Procente difteriren, so dass auch hier eine ge
naue Flächenberechnung unnütz ist.