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welche man nach einem dieser beiden Verfahren be
handelt. Die Gränze der Unsicherheit ist aber hier,
wegen der stattfindenden Willkür nicht allgemein zu
bezeichnen.
W eit bessere Resultate giebt die Anwendung der
Simpson’schen Regel. 1 ) Bekanntlich ist dieselbe
nur naherungsweise richtig; allein für die practische
Anwendung und hei gehöriger Handhabung kann man
sie als theoretisch genau, die danach erhaltenen Re
sultate als nur von Messungsfehlern behaftet ansehen.
Bezeichnet man durch ß die Unsicherheit, welche bei
der Messung einer Strecke begangen wird, also durch
die Unsicherheit, welche bezüglich auf die Lage
jedes Endpunktes stattfindet, so kann die bei An
wendung der Simpson’schen Regel zu erwartende Un
sicherheit so ermittelt werden : Zeichnet man in und
um die zu messende Fläche zwei Curven C und C',
ß
welche in der Entfernung ~ dem Umfang parallel
*) Die Simpson’sche Hegel kann auch zur liercrlmung der sta
tischen Momente und Trägheitsmomente einer Fläche, und
allgemein zur Berechnung des Integrals
/z d x = L
angewendet werden, wo i eine beliebige Function von x be
zeichnet , und das Integral auf ein beliebiges Cnrvenstück
Z auszudehnen ist. Zerlegt man nämlich die Curve durch
Ordinalen y 0 , J'i, • . . >'2,,, von gleichem gegenseitigen Ab
stand h in eine gerade Anzahl Stücke und bezeichnen Z Q ,
Zi, ... Z2„, die den einzelnen Theilpunkten der Curve ent
sprechenden Werlhe der Function Z, so kann man setzen
I.=-^-[Z 0 -f- Z-2,,, + l(Zi + Z3 +... +Z2 m —1) ■+ 2(Z2 -f- 4 +... + Z2 m -*) j
Für Bestimmung des Flächeninhalts ist Z = y zunehmend,
für Bestimmung des statischen Moments =-ll, etc.
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