Im Art. 132 der den Schriften der Königl. S. Gesellschaft der Wis
senschaften in Leipzig einverleibten, und den Titel »Von der Methode
der kleinsten Quadrate im Allgemeinen, und in ihrer Anwendung auf
die Geodäsie« führenden Abhandlung habe ich darauf aufmerksam
gemacht, dass man die Ausgleichung sehr grosser Dreiecksnetze, die
theoretisch zwar als ein untheilbares Ganzes betrachtet werden muss,
nicht praktisch ausführen kann, ohne sie in mehrere Abtheilungen zu
zerlegen. Die Ursache davon ist die, dass die Arbeit, die sie sonst ver
ursachen würde, eine solche Ausdehnung annimmt, dass sie nicht zu
bewältigen ist. Die Abschnitte, die man deshalb einzuführen sich genö-
thigt sieht, werden zweckmässig dorthin verlegt, wo neue Grundlinien
eintreten, jedoch können sie auch an gewisse andere Stellen des Drei
ecksnetzes verlegt werden, und namentlich dahin, wo einige einzelne,
an einander gereihte Dreiecke Vorkommen, welches in grossen Dreiecks
ketten immer Vorkommen wird, da nie allenthalben die Einmessung von
Diagonalen praktisch ausführbar sein wird. Alle grossen Dreiecksnelze
geben Beispiele von solchen, darin vorkommenden Stellen. Diese schei
den aber gemeiniglich die Verbesserungen, die aus dem Ausgleichungs
verfahren hervor gehen, so von einander ab, dass die der vorhergehen
den Richtungen von denen der nachfolgenden, und umgekehrt, nur
wenig beeinflusst werden. Die Einlegung eines Abschnittes an solche
Stellen kann die Verbesserungen, die das Ausgleichungsverfahren im
gegenlheiligen Falle geben würde, nur sehr wenig ändern.
In den meisten, und wohl in allen Fällen, wo ein Abschnitt ein-
geführt wird, tritt der Umstand ein, dass an den Anschlusspunkten Ein
oder mehrere Winkel, deren ausgeglichene Werthe durch die Ausglei
chung des vorhergehenden Abschnittes schon ihre wahrscheinlichsten
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