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Eigenbewegung
der Fixsterne.
260° 41' Reklaszcnsion, + 28° 49' Deklination,
als denjenigen bestimmt, auf welchen die
Bewegung der Sonne gerichtet ist. Ein
ähnliches Resultat gewann auch Klügel
in Halle, während Prevost
230° Rektasz., -1-25° Dell.
erhielt. Später beschäftigten sich noch
Biot sowie Gauß und Bessel mit die
sem Problem. Indessen war damals eine
zu geringe Zahl von Eigenbewegungen
bekannt, als daß die gewonnenen Resul
tate hätten auf große Zuverlässigkeit An
spruch machen können. Die ganze Frage
trat in ein neues Stadium, als A r g e l a n -
der seit 1827, während seines Aufenthalts
in Abo, alle Sterne mit größerer Eigen
bewegung einer genauen Beobachtung un
terwarf. Die 560 Sterne, von denen er
die Eigenbewegungen ermittelt hatte, teilte
er in drei Gruppen: solche, deren Eigen
bewegungjährlich über eine Bogensekunde,
solche bei denen sie zwischen Va und einer
Sekunde und endlich solche, bei denen sie
zwischen 0,2 und 0,5" lag. Aus jeder ein
zelnen Gruppe bestimmte er den fraglichen
Punkt des Himmels. Er erhielt dabei aus
der ersten Gruppe den Ort (für 1792,b)
256° 25' Rektasz., +38° 37' Dell.,
aus der zweiten
255° 10' Rektasz., +38° 34' De«,
und aus der dritten Gruppe
261° 11' Rektasz., +30° 58' De«.
Aus 147 Sternen, deren Eigenbewe
gungen von andern Astronomen ermit
telt worden waren, hat Lund ah l für
denselben Punkt die Koordinaten
252° 24' Rektasz., +14° 27' De«,
abgeleitet; O. Struve dagegen fand aus
392 Sternen, die meist mit den von Ar-
gelander benutzten identisch,
261° 22' Rektasz., +37° 36' De«.
(für 1790).
Während alle diese Bestimmungen mit
Hilfe von Sternen der nördlichen Halb
kugel ausgeführt worden waren, zog
Galloway (1847) in den Bereich seiner
Untersuchung auch 81 im nördlichen Eu
ropa nicht sichtbare Sterne der südlichen
Hemisphäre und erhielt dabei das mit den
Argelanderschen nahe übereinstimmende
Resultat (für 1790)
260° 0' Rektasz., +34° 23' De«.
Die umfassendste Arbeit dieser Art hat
Mädler unternommen, welcher die
Eigenbewegungen von 2163 Sternen des
Bradleyschen Katalogs, die alle uin mehr
als 4" in 100 Jahren fortrücken, unter
suchte und daraus die Werte (für 1800)
261° 39' Rektasz., +39° 54' De«,
erhielt. Eine sehr wertvolle Arbeit hat
auch später der Engländer Dunkin ge
liefert, welcher 1167 Sterne benutzte, die
in Greenwich oft beobachtet worden, und
sich einer ganz abweichenden, von Airy
herrührenden Berechnunc;smethode be
diente. Er ging von zwei verschiedenen
Hypothesen aus': einmal nahm er au, daß
wir in den Eigenbewegungen der Sterne
nur die Sonnenbewegung abgespiegelt
sehen, und daß die noch übrig bleibenden
Abweichungen Beobachtungsfehler sind;
ein andermal setzte er diese Abweichung
vollständig auf Rechnung der Bewegung
der Sterne. Die erste Hypothese gab ihm
261° 14' Rektasz.. +32° 55' De'«.,
die zweite
263° 44' Rektasz., +25° 0' De«.
In den letzten Jahren hat Leo de Ball
aus den Eigenbewegungen von 67 größ
tenteils der südlichen Hemisphäre auge-
hörigen Sternen den Ort (für 1860)
269° 33' Rektasz.. +23° 11' Dekl.
berechnet, welcher von den Argelanderschen
Bestimmungen etwas abweicht.
Zieht man die Schwierigkeit derartiger
Untersuchungen und die ihnen von Natur
anhaftende Unsicherheit in Betracht, so ist
die Übereinstimmung der Resultate so
groß, daß man an dem Fortrücken unsers
Sonnensystems im Weltraum keinen
Zweifel mehr hegen kann, und zwar liegt
der Punkt, nach welchem diese Bewegung
gerichtet ist, nahe bei der von W. Herschel
gefundenen Stelle im Sternbild des Her
kules nicht weit vom Stern q desselben.
Bei weitem unsicherer ist das, was wir
über die Geschwindigkeit der Fortbewe
gung des Sonnensystems sagen können.
Zur Bestimmung dieser Größe sind hypo
thetische Annahmen über die mittlere Ent
fernung der Firsterne notwendig, und auf
diese Weise ergibt sich die Geschwindigkeit
in der Sekunde, je nachdem mau den An
nahmen von O. Struve oder von Gil-