Full text: Lexikon der Astronomie

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Erhaltung des Schwerpunkts — Eudoxus. 
wir mit dem festen Punkt 0 verbinden. 
Die Verbindungslinie ist sodann die 
Projektion des Radius Vector des betref 
fenden Körpers. Bewegen sich nun die 
einzelnen Körper, so werden die Projek 
tionen der Radien Vectoren auch ihre 
Größe und Richtung ändern, und ein je 
der von ihnen wird dabei eine gewisse 
Fläche überstreichen. 
Nach diesen Erläuterungen können wir 
nun das Prinzip der E. d. F. wie folgt 
aussprechen: 
»Hat man ein System von sich bewegen 
den Körpern, auf welche bloß ihre gegen 
seitigen Anziehungen wirken, und verbin 
det man die einzelnen Körper durch Ra 
dien mit einem festen Punkt, projiziert 
dann diese Radien auf eine feste durch den 
Punkt gelegte Ebene, so ändert sich die 
Summe der Produkte aus der Masse 
jedes einzelnen Körpers in die von der 
Projektion seines Radius Vector über- 
strichene Fläche der Zeit proportional«. 
Dabei ist zu bemerken, daß die Fläche, 
welche die Projektion eines Radius über 
streicht, positiv gerechnet wird, wenn die 
Projektion sich nach der einen Richtung 
bewegt, dagegen negativ bei entgegenge 
setzter Drehungsrichtung. 
Hat man es nur mit zwei Körpern zu 
thun, von denen der eine eine so große 
Masse besitzt, daß man ihn als ruhend be 
trachten kann, und nimmt man dessen 
Mittelpunkt als festen Punkt, die Bahn 
ebene des zweiten Körpers als feste Ebene 
an, so fällt die Projektion des Radius 
Vector mit diesem selbst zusammen, und 
das allgemeine Prinzip geht in das zweite 
Keplersche Gesetz über. 
Von diesem speziellen Fall zu dem all 
gemeinen Satz zurückkehrend, liegt es 
nahe, die Frage auszuwerfen: »Wie muß 
die feste Ebene liegen, damit die Summe, 
die sich proportional der Zeit ändert, ihren 
größten Wert (ihr Maximum) erreicht?« 
Die mathematische Untersuchung gibt nun 
das bemerkenswerte Resultat, daß es in 
der That eine solche Ebene gibt, und daß 
ihre Lage sich nicht mit der Zeit ändert. 
Deshalb hat ihr Entdecker Laplace sie die 
unveränderliche Ebene genannt. 
Derselbe hat auch die Lage dieser Ebene 
für das Sonnensystem ermittelt. Denkt 
man sich dieselbe durch den Sonnenmittel 
punkt gelegt, so ist sie in bezug auf 
die Lage, welche die Ekliptik zu Anfang 
1750 hatte, durch die Länge des aufstei 
genden Knotens —102° 57' 30" und den 
Neigungswinkel — 1° 35' 31" gegeben. 
Erhaltung des Schwerpunkts, s. Er 
haltung der Flächen. 
Eridänus, Sternbild der südlichen He 
misphäre des Himmels, das dargestellt 
wird als mehrfach gekrümmter Strom, 
der vom hellen Stern ß oder Rigel am 
westlichen Fuß des Orion nach W. geht 
bis an den Walfisch, worauf er sich erst 
südlich, dann wieder östlich und dann aber 
mals nach S. wendet, um bei einem Stern 
1. Größe, Acharnar, zu enden, der seiner 
südlichen Lage wegen im mittlern Eu 
ropa nicht mehr sichtbar ist. Im mittlern 
Deutschland sind nur Sterne 3. Größe 
und kleinere sichtbar, deren Zahl Heis auf 
147 angibt. 
Von'Doppelsternen sind zu erwähnen: 
q, von 5,sund 10. Größe, Distanz 3" (nach 
Burnham); 32 (Flamsteed), von Herschel 
22. Okt. 1781 entdeckt, Hauptstern gelb, 
4. Größe, Begleiter blau, 6. Größe, Di 
stanz 6,7" (nach Struve); A oder 39 
(Flamsteed), von Herschel 31. Juli 1785 
entdeckt, Hauptstern gelb, 6. Größe, Be 
gleiter blau, 9.Größe, Abstand 6,3"(Struve 
1831); o 2 oder 40, von Herschel 31. Jan. 
1783 beobachtet, Hauptstern gelb, 4. Größe, 
Begleiter 9,i" Größe, Abstand 82,17" 
(Dembowski 1863), der Begleiter selbst 
wieder aus 2 Sternen in 2" Abstand be 
stehend; 55, an demselben Tag von Her 
schel entdeckt, Hauptstern 6,2 Größe, gelb 
lich, weißer Begleiter 6,7 Größe; b oder 
62, von Herschel 7. Dez. 1782 entdeckt, 
etwa 3° westlich von dem hellen Stern ß, 
zwei Sterne 6. und 8. Größe in 65,s" Ab 
stand (South 1821). 
Erigöne, Planetoid (163). 
Erntehüter, vgl. Sternbilder. 
Eucharis, Planetoid (181). 
Eudora, Planetoid (217). 
Eudoxus, namhafter Geometer und 
Astronom des Altertums, um 409 v. Chr. 
aus der Insel Knidos geboren, später 
Schüler Platons, auch einige Zeit in
	        
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